Herzogtum Lauenburg (pm). Am Freitag, 11. März besuchte der Spitzenkandidat der SPD Schleswig-Holstein, Thomas Losse-Müller, den Wahlkreis Lauenburg-Nord. Gemeinsam mit der Direktkandidatin, Doro Siemers, nahm er an drei Termine wahr, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.
Bei einem informellen Frühstück im Amt Sandesneben-Nusse mit Amtsvorsteher Ulrich Hardtke konnten beide einen Einblick in die Verwaltungsvorgänge im ländlichen Raum gewinnen. Dabei ging es vor allem um die Entwicklungsplanung im Amt. Wohnraum ist knapp und die Landesentwicklungsplanung gibt nicht ausreichend Flexibilität um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Auch im ländlichen Raum braucht es eine vielfältige Bauinitiative, die sowohl den Bau von Eigenheimen für Familien, als auch barrierearme, sozialverträgliche Bauvorhaben ermöglicht. Ulrich Hardtke wird nicht müde auch auf die Kehrseite von steigenden Bevölkerungszahlen zu verweisen. So war auch der geplante Bau einer Klärschlammverwertungsanlage Thema. Viele Kläranlagen in den Ortschaften des Amtes sind ausgelastet. Der Klärschlamm wird auf Grund von neuen Verordnungen nicht weiter landwirtschaftlich verwertet werden können. Das Amt Sandesneben-Nusse plant daher eine bisher einzigartige Anlage, für die es derzeit noch keine Fördermittel vom Land gibt. „Ich stelle immer wieder fest, wie viel Wissen und Kompetenz gerade auf kommunaler Ebene besteht, das wir als Land nicht ausreichend nutzen.“, stellt Thomas Losse-Müller dazu fest. „Wir brauchen einen besseren Austausch, der einen Wissenstransfer ermöglicht, davon würden alle Akteuerinnen und Akteure profitieren.“
Anschließend ging es weiter auf den Lämmerhof in Panten. Detlef Hack betreibt den Bio-Hof seit über 30 Jahren. Bekannt ist vor allem der zugehörige Hofladen in Mannhagen. Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb wird in besonderer Weise Natur- und Artenschutz betrieben. So wurden in den vergangenen Jahrzehnten große Flächen renaturiert und der Hof spezialisiert sich mehr und mehr auf den Anbau von Saatgut. Thomas Losse-Müller selbst verwendet auf einer Wiesenfläche in Bistensee das UG3 Saatgut, das hier produziert wird.
„Ich beobachte bei vielen Landwirtinnen und Landwirte in meinem Umfeld ein Umdenken. Natur- und Artenschutz wird immer wichtiger, viele stellen ihre Betriebe um oder schaffen Ausgleichsflächen. In Schleswig-Holstein haben wir mit unserer einzigartigen Landschaft, der bäuerlichen Landwirtschaft und den vielen Knicks tolle Voraussetzungen, unseren Beitrag zu leisten.“, so Doro Siemers.
Leidenschaftlich argumentierte Detlef Hack auch für bessere Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft, wo der Fachkräftemangel das dörfliche Leben in besonderer Weise trifft. Wenn immer mehr Arbeitslätze wegfallen, sterben unsere Dörfer aus, werden sie zu reinen Pendlerwohnorten. Arbeitsplätze vor Ort zu erhalten oder gar zu schaffen, vermeidet lange Arbeitswege und ist somit essentiell im Kampf gegen den Klimawandel.
Einige Wochen vor dem Termin im Wahlkreis war Wiebke Hargens, zweite Vorsitzende des Trägervereins vom PflegeStützpunkt im Herzogtum Lauenburg, auf Thomas Losse-Müller zugekommen. Das Konzept der von der SPD geforderten Vor-Ort-für-Dich-Kraft war den Mitarbeiterinnen des PflegeStützpunktes aufgefallen. Für sie eine tolle Ergänzung zu den Angeboten, die sie in der Fläche im Nordkreis organisieren.
Die Mitarbeiterinnen berichteten von der Demenzberatung, die Doro Siemers auch aus persönlicher Betroffenheit kennt: „Als pflegende Angehörige wissen meine Mutter und ich, um die Wichtigkeit dieser Beratungsangebote. Viele Angehörige benötigen Hilfen bei der Suche nach Pflegediensten, Kurzzeitpflege, Anträgen und vielen mehr. Das Angebot, das hier geschaffen wurde, unterstützt und entlastet Familien und Pflegebedürftige enorm. Das ist großartige Arbeit.“ Dem Projekt der Pflegelotsin, das der PflegeStützpunkt im Amt Berkenthin umsetzt und vielen mehr. Wie wichtig breit aufgestellte Angebote sind, die die unterschiedlichen Bedarfe der Menschen abdecken, verdeutlichten die Mitarbeiterinnen an vielen praktischen Beispielen.
„Die Vor-Ort-für-Dich-Kraft soll keine weitere Parallelstruktur schaffen, viel mehr soll sie bestehende Angebote kennen und auf die Bedarfe der Menschen vor Ort abgestimmt Hilfe leisten und organisieren. Wir wollen das Zusammenleben vor Ort stärken und aufsuchende Angebote stärken. Eine Vor-Ort-für-Dich-Kraft lebt in der Nähe, kennt die Menschen, ob vom Spaziergang mit dem Hund oder dem Schützenfest. Sie kann Bedarfe antizipieren und früh Hilfe leisten.“ fasst Thomas Losse-Müller das Konzept zusammen.