Büchen (pm). Die Bedarfsprognose für den Kreis Herzogtum Lauenburg geht bis 2035 von einer zunehmenden Dynamik der Nachfrage nach Gewerbeflächen aus. Demnach ist mit einer steigenden wirtschaftlichen Bedeutung des südlichen Raumes des Kreises zu rechnen.
Auch die Gemeinde Büchen benötigt dringend weitere Flächen für die zukünftige Ansiedlung von Gewerbebetrieben. Die Gemeindevertretung Büchen hat daher am 22. Februar 2022 den Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 67 „Gewerbegebiet Steinkrüger Koppel“ gefasst. Das Unterzentrum Büchen hat die überörtliche Funktion eines Entwicklungs- und Entlastungsortes. Ziel des Landes Schleswig-Holstein ist es, dass die Entwicklungs- und Entlastungsorte mit ihren baulich zusammenhängenden Siedlungsgebieten zur Entlastung der verdichteten Bereiche im Ordnungsraum um Hamburg als eigenständige regionale Zentren gestärkt und weiterentwickelt werden. In den betroffenen Gemeinden sind daher auch neue Gewerbeflächen auszuweisen.
Büchen übernimmt mit seiner Infrastruktur auch die Versorgung der Umlandgemeinden mit Angeboten im Handels-, Dienstleistungssektor und im Freizeitbereich. Für die Bereitstellung und Unterhaltung einer modernen Infrastruktur sind aber auch entsprechende Gewerbesteuer-Einnahmen notwendig. Angebote für Sport und Freizeit wie die Büchener Sportanlagen, das Waldschwimmbad, die Priesterkate, aber auch die Park- & Ride-Plätze am Bahnhof sind auch für die Nutzung durch die Bürgerinnen und Bürger aus dem Umland da.
Die Büchener Wirtschaftsvereinigung betonte bereits 2020 im Rahmen der Fortschreibung des Ortsentwicklungskonzeptes die Bedeutung der Ausweisung weiterer Gewerbeflächen: „Als Unterzentrum kommt der Gemeinde Büchen die Aufgabe zu, auch für die Region Flächen bereitzustellen. Die Grundstücke sollen auch eine Größe haben, dass sich Betriebe weiterentwickeln können“, so der Vorsitzende Jan Martens. „Neue Gewerbebetriebe erhalten und schaffen neue Arbeits- und Ausbildungsplätze, sorgen damit auch für kurze Arbeitswege im Ort und bringen neue Kunden nach Büchen. Insofern trägt das geplante Gewerbegebiet „Steinkrüger Koppel“ zur Weiterentwicklung der Finanzkraft der Gemeinde Büchen und zur Steigerung der Attraktivität der Region bei“, so die Büchener Fraktionsvorsitzenden Markus Räth (ABB), Henning Lüneburg (CDU), Thomas Gladbach (SPD) und Bürgermeister Uwe Möller. Die betroffene Fläche ist im derzeit wirksamen Flächennutzungsplan für eine landwirtschaftliche Nutzung ausgewiesen und stellt daher keinesfalls eine Fläche zur Erholung dar. In die Planungen für das neue Gewerbegebiet ist auch die Fortführung der wichtigen Steinau-Renaturierung integriert. Auch weitere ökologische Ausgleichsmaßnahmen sollen auf der Gewerbefläche umgesetzt werden wie zum Beispiel Knickanlagen.
Die SPD Büchen trägt das Projekt mit und nimmt zu der Entscheidung für das geplante Gewerbegebiet ´Steinkrüger Koppel‘ Stellung. „Braucht Büchen die Entwicklung weiterer Gewerbeflächen? Das ist die Frage, der sich auch wir Büchener Sozialdemokraten gestellt haben und innerparteilich intensiv und kontrovers diskutiert haben“, so Thomas Gladbach, Fraktionsvorsitzender der SPD. „Nicht zuletzt spricht besonders die Flächenversiegelung bei immer knapper werdenden Ressourcen dagegen. Zudem war es auch der Antrag der SPD über diese Gewerbegebietsentwicklung erst nach Beendigung der Fortschreibung des Ortsentwicklungskonzeptes zu entscheiden. Trotzdem haben wir uns im letzten Bau-, Wege- und Umweltausschuss und der Gemeindevertretung für die Entwicklung eines Teils der Steinkrüger Koppel als Gewerbegebiet ausgesprochen.“
„Unsere Entscheidung ist stark darin begründet, dass es in Büchen innerörtlichen Bedarf zur Neuansiedlung und Umsiedlung gibt. Wir setzen uns mit unserer Entscheidung dafür ein, Internal dass Arbeitsplätze vor Ort erhalten bleiben und auch entstehen können und geben mit dem Beschluss im Hauptausschuss Büchener Firmen den Vorrang zur Ansiedlung. Es gibt keine alternativen Flächen, die für eine gewerbliche Entwicklung zur Verfügung stehen. Die Fläche, die jetzt beplant wird, wurde im Vergleich zur ersten Vorstellung der Planungskarten auf Vorschlag der SPD deutlich verkleinert. Inzwischen sind die erarbeiteten Pläne zur Fortschreibung des Ortsentwicklungskonzeptes nach Auswertung der Bürgereingaben und Diskussion im Hauptausschuss der Öffentlichkeit im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgestellt worden. Somit hat das Konzept für uns einen Stand an dem dringend benötigte Gewerbeflächen per Beschluss weiterentwickelt werden sollten. Die nun beschlossene Gewerbefläche begrenzt sich auf den hälftigen Teil der Steinkrüger Koppel und es gibt keine weitere Ausweisung von Gewerbeflächen westlich der Steinau. Im Rahmen der Planungen ist auch die Fortführung der wichtigen Steinaurenaturierung integriert. Auch weitere ökologische Ausgleichsmaßnahmen werden auf der Gewerbefläche umgesetzt, wie zum Beispiel Knickanlagen. Die Fläche wird also durch die Maßnahme in Teilen ökologisch aufgewertet, dies auch im Hinblick darauf, dass die Fläche aktuell und auch schon seit vielen Jahren zum Maisanbau genutzt wird. Ein besonderes Augenmerk soll im Bebauungsplan die Nachhaltigkeit erhalten, so dass wirklich ein zukunftsweisendes und nachhaltiges Gewerbegebiet in Büchen entsteht. Das sind zusammengefasst unsere Beweggründe diese Fläche als Gewerbegebiet auszuweisen und es gibt im Falle einer Gewerbeumsiedlung die Chance, die freiwerdenden Flächen je nach Lage zu Wohn- und/oder Einzelhandelsflächen umzugestalten“, so die SPD Büchen.