Ratzeburg (pm). Die Wandlung einer Raupe in einen Schmetterling gilt vielen Menschen als Wunder. Der Schmetterling steht für Umbruch und Wandel. Für eine positive Kraft. Auch deshalb hat die Freie Jugendhilfe e.V. das Haus ihrer stationären Wohngruppe in Ratzeburg „Haus Kipepeo“ genannt, nach einem Wort aus dem Suaheli, das Schmetterling bedeutet. Hier wohnen zehn Jugendliche im Alter zwischen neun und 18 Jahren, die aufgrund von massiven Konflikten und Schwierigkeiten nicht mehr bei den Eltern wohnen können und meist über das Jugendamt geschickt werden. In ihrer neuen sozialen Gemeinschaft sollen sie unter anderem neue Lebensperspektiven erhalten, in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden und wieder Zutrauens in eigene Kräfte gewinnen. Für die Bürgerstiftung Ratzeburg war es daher keine Frage, einer Spendenanfrage des „Haus Kipepeo“ zuzustimmen. „Ein Schwerpunkt unserer Arbeit bildet die Integrations- und Jugendarbeit“, sagt Andreas von Gropper, Vorsitzender des Vorstands. „Es ist gut zu wissen, wenn wir dazu beitragen, jungen Menschen Zukunftsperspektiven geben zu können.“
Die Betreuung der Wohngruppe im „Haus Kipepeo“ findet durch qualifizierte Pädagogen statt. Motor ist Romy Schneider, Teamleitung Stationäre Einrichtungen, die für das Projekt „brennt“, die aber auch sagt: „Unsere Einrichtung ist nicht das Elternhaus. Die Kinder wünschen sich vor allem ein harmonisches Familienleben.“ Mit ihren Kolleginnen und Kollegen bietet sie lösungsorientierte pädagogische, beratende und therapeutische Unterstützung an. Und gibt den Kindern und Jugendlichen sinnvolle Prinzipien vor. „Auch wenn wir uns durch die Bürgerstiftung einen neuen Fernseher anschaffen konnten, läuft er gar nicht so viel wie man denken könnte“, sagt Romy Schneider. Es gibt im Haus „Kipepeo“ einen medienfreien Tag. Unter 14-Jährige dürfen Medien überhaupt nur eine Stunde benutzen. Es soll vor allem viel miteinander gespielt werden, was tatsächlich getan wird.
„Es ist toll zu sehen, wie intensiv sich um die Kinder gekümmert wird, wie sie hier aufgefangen werden und welche Perspektiven sie für ihr Leben erhalten“, freute sich Sandra Uhthoff, Mitglied des Vorstandes der Bürgerstiftung Ratzeburg, die sich vor Ort ein Bild über die vorbildliche Arbeit der Freien Jugendhilfe machte. Die Hoffnung lebt im „Haus Kipepeo“!