Mölln (TS). Der vergangene Februar dürfte mit 96 Alarmierungen, der bisher einsatzintensivste Monat in der nunmehr 148 –jährigen Geschichte der Möllner Wehr sein, wobei alleine 74 Einsätze durch die Stürme „Ylenia“ und „Zeynep“ verursacht wurden. Aufgrund der Unwetterwarnungen hatte am 18. Februar erstmals die auf Ebene der Feuerwehren neugegründete Amtsführungsstelle der Stadt Mölln und des Amtes Breitenfelde um 17 Uhr ihre Arbeit im Möllner Gerätehaus aufgenommen und koordinierte alle in diesem Bereich auflaufenden Einsätze der Wehren. Sie konnte ihre erfolgreiche Arbeit mit einer kurzen Unterbrechung am 19. Februar gegen 16 Uhr beenden.
Nach dem Sturm Nadja, der im Januar für 21 wetterbedingte Einsätze der Möllner Blauröcke gesorgt hatte, wurden die Kameradinnen und Kameraden der Wehr durch die Orkantiefs „Ylenia“ und „Zeynep“ im Februar erneut stundenlang gefordert. So galt es, umgestürzte Bäume, die Verkehrswege blockierten oder eine sonstige Gefahr darstellten, zu beseitigen sowie Autos oder Gebäude von Bäumen zu befreien, Dächer von Gartenhäusern sowie Dachpfannen und Schornsteineinfassungen zu sichern.
Verlief das Orkantief „Ylenia“ am 16. Februar mit 12 Einsätzen noch recht glimpflich, so schlug „Zeynep“ mit seinen Böen am 18. Februar umso heftiger zu. Der erste Einsatz wurde um 17.54 Uhr registriert. Auf Anforderung der Koberger Wehr rückte die Drehleiter zur Unterstützung aus. Unterbrochen wurde die Abarbeitung wetterbedingter Einsätze durch 3 Feuermeldungen. Gegen 4.30 Uhr kehrte erst mal Ruhe ein. Nach einer Pause von 2 Stunden wurden die Kameradinnen und Kameraden der Möllner Wehr um 6.53 Uhr erneut alarmiert, um weitere Sturmschäden zu beseitigen. Erst gegen 16.30 Uhr war der letzte Einsatz beendet.
Da nicht alle Einsätze von der Möllner Wehr zeitnah abgearbeitet werden konnten, wurde durch die Einsatzleitung das Technische Hilfswerk aus Mölln um Unterstützung gebeten. Dessen Mitglieder waren dann ebenfalls an der Beseitigung von umgestürzten Bäumen beteiligt. Die Kräfte der Möllner Wehr waren aber nicht nur im Stadtgebiet mit der Beseitigung von Sturmschäden befasst. Mehrmals rückte die Drehleiter in benachbarte Gemeinden aus, um die dortigen Feuerwehren zu unterstützen.
Die weiteren Einsätze des Februars zeigen folgendes Bild:
1. Februar. Die Funkmeldeempfänger rissen Mitglieder der Wehr um 1.52 Uhr aus dem Schlaf. Zuvor hatte der Rettungsdienst Feuerwehrkräfte zur Unterstützung beim schonenden Transport eines Verletzten angefordert. Wenig später rückten die Kräfte zur Ratzeburger Straße aus. Der Bewohner einer Wohnung im ersten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses war gestürzt und hatte sich verletzt.
1. Februar. Nach dem Sturmtief Nadia, das mit orkanartigen Böen die Möllner Feuerwehr bereits am Wochenende in Atem gehalten hatte, rief die Bewohnerin eines Hauses am Wasserkrüger Weg im Gerätehaus an. Sie machte sich Sorgen, dass eine schief stehende Tanne auf ihrem Grundstück umstürzen könnte.
2. Februar. Als die automatische Brandmeldeanlage eines Alten – und Pflegeheimes an der Berliner Straße angesprungen war, alarmierte die Leitstelle um 13.58 Uhr die Möllner Wehr. Kurze Zeit später rückten 24 Kräfte mit den Fahrzeugen zum Einsatzort aus. Die Erkundung ergab, dass ein Handdruckmelder ausgelöst wurde. Ein Schadenereignis konnte nicht festgestellt werden.
3. Februar. Die Bewohnerin eines Hauses an der Heinrich-Langhans-Straße einrich-Langhans-Straße war bei Arbeiten aus dem zweiten Obergeschoss ihres Hauses gestürzt. Da sie auf ein Vordach gefallen war, forderte der Rettungsdienst um 12.44 Uhr die Möllner Feuerwehr zur Unterstützung bei der Rettung der Frau an. Die Hilfe der Feuerwehrkräfte war dann jedoch nicht mehr erforderlich, so dass die Einsatzfahrt abgebrochen werden konnte
4. Februar. In einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses am Wasserkrüger Weg wurde ein Notfall vermutet. Neben dem Rettungsdienst wurden um 9.15 Uhr auch Kräfte der Feuerwehr für eine Notfalltüröffnung angefordert. Leider kam für den Bewohner jede Hilfe zu spät.
5. Februar. Nachdem die Bewohnerin eines Hauses Auf dem Herrenland den Hausnotrufknopf betätigt und sich auf Rückfragen nicht gemeldet hatte, wurden die Ehrenamtler der Wehr um 2.11 Uhr zu einer Notfalltüröffnung für den Rettungsdienst alarmiert.
6. Februar. Aufgrund von länger anhaltendem Regen lief in einem Haus der Keller voll Wasser. Die um 13.55 Uhr zum 50. Einsatz des Jahres 2022 alarmierte Feuerwehr pumpte mit zwei Chiemseepumpen das Wasser ab. Da die FF Mölln um 14.23 Uhr zu einem gemeldeten Dachstuhlbrand eines Hauses an der Hauptstraße alarmiert wurde, wurde von den Kräften vor Ort das Abpumpen zunächst unterbrochen. Die Einsatzkräfte rückten zur Hauptstraße ab. Andere Blauröcke folgten vom Gerätehaus. Vor Ort stellte sich heraus, dass in dem Haus ein Kamin angeheizt worden war. Bedingt durch das nasse Wetter wurde der Rauch wohl so auf das Dach gedrückt, dass Verkehrsteilnehmer einen Dachstuhlbrand vermuteten. Maßnahmen durch die Feuerwehr waren nicht erforderlich. Die 43 Einsatzkräfte kehrten ins Gerätehaus oder zum ursprünglichen Einsatzort zurück.
7. Februar. Um 20.21 Uhr riefen die Funkmeldeempfänger 38 Blauröcke zum Herrenschlag. Im Garten eines Grundstücks brannte ein Holzschuppen. Während das angrenzende Wohngebäude mit einer Riegelstellung geschützt wurde, löschten weitere Kräfte den brennenden Schuppen ab. Bei der Suche nach Glutnestern wurden Wand- und Dachflächen geöffnet sowie Gegenstände aus dem Schuppen geräumt. Um 21.17 Uhr war der Einsatz beendet.
9. Februar. Als die Brandmeldeanlage im Robert-Koch-Park einen Feueralarm ausgelöst hatte, alarmierte die Leitstelle um 8.29 Uhr die Wehr. Die ersten Kräfte stellten bei ihrer Erkundung fest, dass in einem Aufenthaltsraum der Pflegeeinrichtung ein defekter Toaster einen Rauchwarnmelder ausgelöst hatte.
10. Februar. Eine erkrankte Person musste schonend aus dem ersten Obergeschoss eines Einfamilienhauses an der Jähnenstraße mit Hilfe der Drehleiter gerettet werden. Das Unterstützungsersuchen des Rettungsdienstes hatte die Wehr um 16.44 Uhr erreicht.
11. Februar. Zu einer Notfalltüröffnung im zweiten Obergeschoss eines Wohngebäudes an der Robert-Koch-Straße riefen die Funkmeldeempfänger um 16.17 Uhr die Retter der Wehr. Zuvor hatte ein Nachbar Hilferufe aus einer Wohnung gehört. Als die Feuerwehrkräfte am Einsatzort eintrafen war der Rettungsdienst bereits in der Wohnung. Die Feuerwehr unterstützte den Rettungsdienst und die nachgeforderte Notärztin bei der Umlagerung sowie beim Transport des Patienten.
16. Februar. Ziel der 19 um 15.29 Uhr alarmierten Kräfte war ein Betrieb am Rudolf-Diesel-Weg. Hier hatte zuvor die automatische Brandmeldeanlage einen Feueralarm ausgelöst. Dier Erkundung ergab, dass es in einer abgekapselten Maschine mit Lasertechnik zum Brand eines Kunststoffwerkstücks gekommen war. Durch eine automatische CO²-Löschanlage war das Feuer gelöscht worden. Die Einsatzkräfte kontrollierten die Maschine auf eventuelle Glutnester mit der Wärmebildkamera und stellten abschließend die Anlage zurück.
18. Februar. Um dem Rettungsdienst Zutritt zu einer Wohnung an der Schmilauer Straße zu verschaffen, riefen die Funkmeldeempfänger um 5.26 Uhr zu einer Notfalltüröffnung.
19. Februar. Gegen 0.40 Uhr wurden auch die Möllner Blauröcke mit dem Stichwort „Feuer groß“ nach Alt-Mölln gerufen. Hier war auf einem Reiterhof im Stalltrakt, der direkt an eine Reithalle angrenzt, ein Feuer ausgebrochen. Als die Meldung eintraf, wurden sofort alle wetterbedingten Einsätze unterbrochen. Den ca. 100 Kräften der beteiligten Feuerwehren gelang es, trotz des Sturmes ein Übergreifen des Feuers auf die ca. 800 qm große Halle zu verhindern. Sobald die ersten Möllner Kräfte aus dem Einsatz entlassen worden waren, setzten diese die Abarbeitung der unwetterbedingten Einsätze fort.
19. Februar. Da um 2.18 Uhr die Brandmeldeanlage der Reha-Klinik Föhrenkamp einen Alarm ausgelöst hatte, rückten die Fahrzeuge dann von ihren Einsatzstellen bzw. vom Gerätehaus dorthin aus. Vor Ort stelle sich dann heraus, dass es vermutlich durch den Sturm zu einer Fehlauslösung gekommen war.
19. Februar. Um 3.48 Uhr löste die Leitstelle erneut einen Feueralarm mit dem Stichwort: „Wohnungsbrand im 3. Obergeschoss – Menschenleben in Gefahr“ aus. Sofort rückten die Kräfte zum Heinrich-Langhans-Stift am Grambeker Weg aus. Wenig später stellte sich heraus, dass Essen auf einem Herd gebrannt hatte. Eine Person wurde von den Einsatzkräften aus der Wohnung gerettet und dem Rettungsdienst übergeben.
19. Februar. Im Rahmen der Amtshilfe öffneten die Einsatzkräfte in der Hansestraße eine Wohnungstür. Das Unterstützungsersuchen hatte die Kräfte um 13.28 Uhr erreicht.
21. Februar. Aufgrund der anhaltenden Regenfälle waren die Reserven an Sandsäcken im Kreis erschöpft. 3 Kameraden unterstützten die TEL gegen 20.00 Uhr bei der Planung einer Sandsackfüllstation.
25. Februar. Nachdem die Brandmeldeanlage eines Betriebes an der Thorner Straße einen Feueralarm ausgelöst hatte, alarmierte die Leitstelle um 23.26 Uhr die Wehr. Die Erkundung ergab wenig später, dass Wasserdampf den Rauchwarnmelder ausgelöst hatte.
26. Februar. Als Feuerwehrkräfte zu einer Notfalltüröffnung im Heinrich-Langhans-Stift benötigt wurden, rissen die Funkmeldeempfänger diese um 3.43 Uhr aus dem Schlaf. Die Hilfe wurde dann aber nicht mehr benötigt.
26. Februar. Der letzte Einsatz des Monats stellte sich nach dem Eintreffen der um 10.00 Uhr alarmierten Blauröcke als Fehlalarm heraus. Aufgrund eines angebrannten Essens in einer Küche hatte die Brandmeldeanlage eines Pflegeheimes am Grambeker Weg einen Alarm ausgelöst.