Mölln (pm). Die Jungen Liberalen (JuLis) Herzogtum-Lauenburg haben am 7. Februar zu einer Onlinepodiumsdiskussion mit allen vier Bürgermeisterkandidaten eingeladen. Leider hat der Bürgermeisterkandidat Ebelt kurzfristig abgesagt, da er eine Ersatzschicht auf seiner Zollwache übernehmen musste.
Die drei anderen Kandidaten, Joachim Rumohr, Ingo Schäper und Jan Frederik Schlie, waren anwesend und standen den Teilnehmern Rede und Antwort. Zu Beginn der von Julius Bremer moderierten Diskussionsrunde hatten alle Kandidaten drei Minuten Zeit, um sich selbst zu präsentieren. Hier berichteten die drei Kandidaten zumeist über ihren bisherigen beruflichen Werdegang, ihr familiäres Umfeld und ihre Verbundenheit zu Mölln. Danach war die Bühne frei für die Fragen der wissbegierigen Teilnehmer. Die Gäste interessierten sich für sehr unterschiedliche Themengebiete. Ein wichtiges Thema war die Innenstadt mit all ihren Facetten. Wie löst man das Problem des Leerstandes? Wie wird die Innenstadt attraktiver? Ist eine autofreie Innenstadt erstrebenswert?
„Hier machten sich die ersten Unterschiede bemerkbar“, stellen die JuLis fest. „Ingo Schäper schlägt zum Beispiel vor, dass das Kopfsteinpflaster in der Innenstadt abgeschliffen wird, um den Lärm der zahlreichen Autos, die die Hauptstraße täglich befahren, zu reduzieren. Außerdem möchte Ingo Schäper das Fahren in der Innenstadt unattraktiv machen, damit es attraktiver wird, den Umweg über die B207 zu nehmen. Joachim Rumohr, selbst begeisterter Fahrradfahrer, glaubt auch, dass die Innenstadt nur attraktiver wird, wenn es ruhiger wird und man zum Beispiel gemütlich auf dem Bürgersteig einen Kaffee trinken kann. Spannend war auch die Frage, was die Kandidaten in Mölln am meisten stört. Ingo Schäper fing an und erläuterte, dass es ihn stört, dass es viel zu viele Wohnungen in Mölln gibt, die leer stehen, obwohl gleichzeitig viele Menschen erfolglos nach einer Wohnung in Mölln suchen. Joachim Rumohr bemängelt mangelnde Transparenz in der Stadtverwaltung. Zu oft müssen sich Bürger Möllns fragen, was der Sinn und Zweck hinter der ein oder anderen ‚Eulenspiegelei der Möllner Stadtvertretung sei, obwohl manche Dinge sogar richtig und wichtig seien, nur bislang leider zu wenig erklärt werden.“
„Jan Frederik Schlie stört die mangelnde Digitalisierung in der Eulenspiegelstadt. Man müsse sich Gedanken über eine ‚Mölln-App‘ machen. Außerdem müsse die Stadtverwaltung auch als Arbeitgeber attraktiver und digitaler werden, um in Zukunft weiter qualifiziertes Personal einstellen zu können. Ein Punkt der alle drei Kandidaten übereinstimmend stört, ist die Unachtsamkeit im Thema Müll in der Bevölkerung. Es ist nicht schön anzusehen, wenn im Kurpark teilweise direkt neben den Mülleimern Abfall liegt oder auf den Waldwegen häufig Hundekot achtlos liegen gelassen wird“, fassen die JuLis die Antworten der Kandidaten zusammen.
Zwischendurch wurde die Veranstaltung auch durch eher lustige Fragen, wie die Frage nach dem höchsten Schwimmabzeichen aufgelockert. Nach knappen Zweistunden neigte sich die Veranstaltung dem Ende. Am Ende hatten die JuLis eine kleine zweite Umfrage vorbereitet, die erste fand am Anfang der Diskussion statt, um ein Meinungsbild über die Wählergunst der Gäste einzuholen. Ingo Schäper kletterte im Verlauf der Veranstaltung von anfänglich Platz zwei auf den ersten Platz und tauschte so seinen Platz mit Joachim Rumohr, eine absolute Mehrheit verfehlte er aber. Jan Frederik Schlie holte seinen Rückstand auf den zweiten Platz auf. Alles in allem ist der Vorstand der Jungen Liberalen Herzogtum Lauenburg sehr zufrieden, dass die Veranstaltung erfolgreich war und bedankt sich bei den Kandidaten und den zahlreichen Gästen.