Herzogtum Lauenburg/Ratzeburg (pm). Die Synode des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg hat entschieden: Die pröpstliche Predigtstelle wechselt künftig zum Ratzeburger Dom. Wie es zu diesem Entschluss gekommen ist und welche Konsequenzen sich daraus ergeben, erklärt Pröpstin Frauke Eiben.
Im Januar votierten die Mitglieder der Kirchenkreissynode in ihrer digitalen Sitzung für die Verlegung der pröpstlichen Predigtstelle im Herzogtum Lauenburg. Das bedeutet: „Alle vier bis sechs Wochen werden meine Nachfolgerin oder mein Nachfolger im Ratzeburger Dom predigen“, sagt Frauke Eiben. Sorgen in der Bevölkerung, dass dieser Wechsel möglicherweise tiefgreifender Konsequenzen nach sich ziehen könnte, erteilt die Lauenburgische Pröpstin eine klare Absage. „Der Domprobst bleibt – wie bisher – Pastor der Kathedrale und Vorsitzender des Kirchengemeinderates“, betont Frauke Eiben. Und auch die Stadtkirche in Ratzeburg, die bislang pröpstliche Predigtstätte war, wird nicht an Bedeutung für den Kirchenkreis verlieren. „In St. Petri wird es weiterhin Gottesdienste geben und auch künftig werden Empfänge, Ausstellungen und Formate, die in Kooperation mit dem Kreis Herzogtum Lauenburg entstehen, in der Stadtkirche stattfinden“, versichert die Seelsorgerin.
Bereits seit 2017 gehört der Ratzeburger Dom zum Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. „Dies war mit der Gründung der Nordkirche beschlossen worden, wofür ich mich auch seit je her eingesetzt hatte“, sagt Frauke Eiben. Für die Propstei Lauenburg sei die Backsteinkathedrale schon immer ein wichtiger geistlicher Ort mit herausragender Kirchenmusik gewesen. „Dass eine Pröpstin oder ein Propst die Predigtstätte an einem repräsentativen Ort mit besonderer Ausstrahlung hat, ist wichtig für den Verkündigungsdienst“, argumentiert die Pröpstin. Dies haben die Synodalen in ihrer jüngsten Sitzung umgesetzt. Die neue Regelung wird zum 1. August in Kraft treten, wenn die Nachfolgerin beziehungsweise der Nachfolger von Pröpstin Frauke Eiben das seelsorgerische Amt übernimmt.
Der Ratzeburger Dom ist das Wahrzeichen der Kreisstadt und weit über die Grenzen des Herzogtum Lauenburgs bekannt. Die dreischiffige Pfeilerbasilika mit ihrem kreuzförmigen Grundriss ist einer der frühesten Backsteinbauten Norddeutschlands und als Denkmal von elementarer Bedeutung. Auf Initiative von Heinrich dem Löwen war mit dem Bau 1154 begonnen worden. Vollendet wurde der Dom im Jahre 1220.