Herzogtum Lauenburg (pm). Die Wintermonate und der Jahreswechsel machen sich auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bemerkbar. Im Januar steigt die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt deutlicher an.
240 Menschen mehr als noch im Dezember sind aktuell bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe arbeitslos gemeldet. Damit steigt ihre Zahl im Herzogtum auf jetzt insgesamt 5.333. In der Folge nimmt die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte zum Dezember zu und liegt jetzt bei fünf Prozent. Vor einem Jahr waren im Januar noch 6.072 Menschen und damit 739 mehr arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 5,7 Prozent. „Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit nach dem Jahreswechsel ist keine Überraschung und entspricht einer saisonal üblichen Entwicklung. Mit dem Plus von 240 arbeitslosen Menschen mehr zum Vormonat liegt die Zunahme jedoch auf niedrigem Niveau im Vergleich zu den Vorjahren. Hier lag der Wert mit durchschnittlich rund 430 arbeitslosen Menschen mehr zum Jahresbeginn deutlich höher.
„Die saisonalen Gründe für eine Zunahme der Arbeitslosigkeit im Januar hingegen bleiben unverändert. Auslaufende befristete Arbeitsverträge wie auch zum Jahresende wirksame Kündigungsfristen sind ebenso Ursachen wie junge Menschen, die ihre Lehre in diesem Monat abgeschlossen haben und nicht im Ausbildungsbetrieb übernommen werden konnten. Auch ihre Zahl nimmt daher im Januar regelmäßig zu. Trotz des Anstiegs registrieren wir in diesem Monat mit fünf Prozent die zweitniedrigste Arbeitslosenquote in einem Januar seit 1998“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg. „Der Personalbedarf in den meisten Herzogtum Lauenburger Unternehmen – mit Ausnahme derer, die von den aktuellen Corona-Beschränkungen oder Problemen in den Lieferketten betroffen sind – bleibt groß. Unser Stellenbestand ist zum Vormonat zwar gesunken, liegt aber mit über 1.500 zu besetzenden Stellen weiter auf einem hohen Niveau.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Januar 281 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind dreizehn weniger (minus 4,4 Prozent) als im Vormonat, aber 108 mehr (plus 62,4 Prozent) als im Januar vergangenen Jahres. Insgesamt sind aktuell 1.558 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 126 oder 7,5 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 350 Stellen mehr (plus 29,0 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Lauenburgischen beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 6.797. Die Unterbeschäftigungsquote hat zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte zugenommen und liegt jetzt bei 6,3 Prozent. Im Januar des Vorjahres lag sie bei sieben Prozent“, so Wieczorek. Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.
Kurzarbeit
Bis zum 26. Januar 2022 haben 26 Betriebe aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg neu Kurzarbeit angezeigt und erwarten bei 124 Beschäftigten einen Arbeitsausfall. Im Vormonat Dezember registrierte die Arbeitsagentur 29 Neuanzeigen auf Kurzarbeit für 406 Mitarbeitende, im November waren es fünf Anzeigen für 24 Beschäftigte. Die aktuell verfügbaren Daten zum tatsächlichen Umfang der Kurzarbeit im Herzogtum liegen für den Monat August vor. „Seinerzeit wurde in 233 Betrieben kurzgearbeitet und insgesamt 726 Beschäftigte waren von einem Arbeitsausfall betroffen. Damit hatte sich die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen Unternehmen seit Mai mehr als halbiert und die Zahl der Kurzarbeitenden ist in dieser Zeit um mehr als zwei Drittel gesunken“, berichtet Wieczorek. Den Höchststand der Kurzarbeit gab es kurz nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im April 2020, als in rund 1.100 Lauenburgischen Unternehmen fast 7.000 Beschäftigte von Arbeitsausfällen betroffen waren.
Ausbildungsmarkt – Jetzt mit den Halbjahreszeugnissen durchstarten
„Die Unternehmen aus dem Herzogtum sind bereits intensiv auf der Suche nach Auszubildenden für den Ausbildungsbeginn im kommenden Herbst. Aktuell rund 670 gemeldete Ausbildungsstellen zeigen, dass viele Betriebe weiter auf die duale Ausbildung setzen und bereits mit der Nachwuchsgewinnung begonnen haben“, erklärt Wieczorek. Für die Schülerinnen und Schüler der Abgangsklassen sollten deshalb die gerade erhaltenen Halbjahreszeugnisse Anlass sein, sich spätestens jetzt intensiv mit ihrer Berufs- oder Studienwahl zu beschäftigen und mit der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu beginnen. „Damit die jungen Leute nach dem Verlassen der Schule nicht ohne Perspektive dastehen, unterstützen unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sie und helfen bei der Studien- oder Berufswahl sowie der Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz. Allerdings sollten die angehenden Schulabgängerinnen und -abgänger jetzt zu uns kommen“, sagt die Chefin der Arbeitsagentur. Termine für die Berufsberatung bekommen sie über die Hotline Telefonnummer 0 45 31 – 167 154, per E-Mail an badoldesloe.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder online unter www.arbeitsagentur.de/eservices => Berufs- und Studienwahl => Zur Berufsberatung anmelden.