Geesthacht (pm). Schmierfinken waren im Geesthachter Stadtgebiet unterwegs. Offenbar mit Sprühdosen ausgestattet, haben sie an einer Seite des Otto-Hahn-Denkmals an der Elbuferstraße großflächig schwarze und weiße Symbole aufgetragen.
„Das ist eine Beschädigung öffentlicher Flächen, die sehr ärgerlich ist. Die Entfernung von Schmierereien kostet unnötig Arbeitskraft und Geld. In diesem Fall hat es zudem ein Denkmal getroffen, so dass nicht nur ein Stein, sondern im übertragenen Sinne auch noch die Erinnerung an die Otto-Hahn und den Wissenschaftsstandort Geesthacht beschmiert wurde“, sagt Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze.
Die Beschädigung ist der Stadtverwaltung am 16. Januar 2022 gemeldet worden. Inzwischen wurde Anzeige gegen unbekannt erstattet. Die Schmierereien werden schnellstmöglich entfernt bzw überstrichen. Das Denkmal nahe der Elbe ist 1982 eingeweiht worden. In Erinnerung an das Nuklearschiff (NS) „Otto Hahn“ und damit die Rolle Geesthachts als Standort für die Erforschung und Nutzung von Kernenergie hat es die Form eines Schiffsbugs. Das Wappen, das am Denkmal angebracht ist, hatte zuvor seinen Platz an der echten „Otto Hahn“.
Der Atomfrachter Otto Hahn war in den 1960er Jahren eines der Hauptprojekte der GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH, die 1956 als Gesellschaft für Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schifffahrt mbH im Geesthachter Ortsteil Krümmel gegründet wurde. Das Schiff ist 1964 vom Stapel gelaufen und hatte bis zum Jahr seiner Stilllegung 1979 Forschungszwecken gedient. 1982 wurde die Otto Hahn nuklear entsorgt und verkauft.