Herzogtum Lauenburg/Mölln (pm). Am 27. Januar wird der Befreiung Auschwitz gedacht. Ausschwitz – dieser Name steht für nationalsozialistische Gräueltaten, für die Ermordung von Millionen von Juden und anders Denkenden, anders Glaubenden, anders Aussehenden während der Nazi-Diktatur.
„So etwas darf nie wieder geschehen!“ „Es ist schrecklich, was Menschen anderen Menschen angetan haben!“ So oder so ähnlich lauten die Kommentare jugendlicher Besucher von Gedenkstätten oder anderen Orten rechter Gewalt. Doch immer wieder ist auch zu hören, dass das mit den Nazis jetzt über 75 Jahre her sei. Es gäbe so viele andere Dinge in der Welt, mit denen man sich beschäftigen müsse. „Lasst das Thema doch endlich ruhen!“ So etwas darf nie wieder geschehen! Und doch geschieht es. Oft im Kleinen, ganz unbemerkt. Aber auch im Großen, wie der Brandanschlag auf ein von türkischen Familien bewohntes Haus in Mölln 1992, bei dem drei Mädchen bzw. Frauen starben. Die Morde des NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) an neun Migranten zwischen 2000 und 2009 und nicht zuletzt der Mord an dem Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke 2019, weil dieser den Bau einer Flüchtlingsunterkunft befürwortet hat.
Nein, das Thema darf nicht ruhen gelassen werden. Es muss immer wieder daran erinnert werden, was passiert ist und immer noch passiert. 2020, zum 75. Jahrestag der Befreiung Auschwitz, rief die Stiftung „Topographie des Terrors“ das Projekt #LichterGegenDunkelheit ins Leben, an dem sich auch die Schleswig Holsteinischen Gedenkstätten beteiligten. Auf der Seite www.lichter-gegen-dunkelheit.de sind die Gedenkstätten Schleswig-Holsteins mit leuchtenden Punkten zu sehen.
Dieses Jahr soll ganz Schleswig-Holstein gegen rechte Gewalt leuchten. Das wünschen sich die Kreisfachberatenden für Kulturelle Bildung. Deshalb fordern sie alle Jugendlichen auf, dazu ein Zeichen zu setzen. Da es wegen Corona zurzeit nicht sinnvoll ist, sich an Orten mit vielen Menschen zu treffen, um gemeinsam der Opfer zu gedenken, könnt ihr dies auch Zuhause tun. Dafür stellt zwischen 18 und 19 Uhr eine brennende Kerze oder ein Licht in ein Fenster, das zur Straße geht und zeigt auf diese Weise, dass Schleswig-Holsteiner gegen rechte Gewalt sind. Macht von dieser Kerze im Fenster ein Foto. Das könnt ihr dann bei Instagram mit dem hashtag #LichterGegenDunkelheit und #SH_leuchtet_gegen_rechts hochladen. Oder schickt das Foto per E-Mail an die Fachberaterin für Kulturelle Bildung Karola Koch karola.koch-hei@kfkb-sh.de, die das Foto dann für euch einstellt. Schreibt bitte dazu, an welchem Ort ihr das Foto gemacht habt (Heide, Kiel, Rendsburg …) und gerne auch, an welche Opfer rechter Gewalt ihr durch euer Licht erinnern möchtet. Schleswig-Holsteins Jugend kann am 27. Januar ein leuchtendes Zeichen setzen gegen rechte Gewalt, Rassismus und Diskriminierung.