Ratzeburg (pm). In Ratzeburg eröffnet erstmalig ein Repair-Café, eine Selbsthilfewerkstatt zur Reparatur defekter Alltags- und Gebrauchsgegenstände. Es ist in einer Werkhalle auf dem alten Bauhofgelände im Pillauer Weg untergebracht und wird von Hauke Thomsen und Kim Langer aufgebaut.
Inspiriert wurde diese Initiative durch das Dialogprojekt ‚Warum allein?‘ sowie durch die Ratzeburger Jugendklimakonferenz. „Schon seit Längerem wird in Ratzeburg über Wege diskutiert, sowohl Angebote aktiver Nachbarschaftshilfe zu fördern und als auch mehr Möglichkeiten für einen ressourcenschonenden Umgang zu schaffen. Da bietet sich ein Repair-Café geradezu an“, sagt Hauke Thomsen. Ein Vorbild ist das Möllner Repair Café. Es ist seit 2017 in der Internationalen Begegnungsstätte ‚Lohgerberei‘ aktiv. Repair-Cafés entstehen und entwickeln sich aktuell an vielen Orten im Land. Ihr Motto ist „Reparieren statt wegwerfen und neu kaufen“. Getragen werden sie in überwiegender Zahl, wie auch in Mölln, von ehrenamtlich aktiven Menschen, die über eine handwerkliche Geschicklichkeit oder Befähigung verfügen und Freude daran haben, anderen Menschen zu helfen. Es sind mithin beispielgebende Nachhaltigkeitsprojekte mit hohem sozialem Begegnungsfaktor.
Dass ein Repair-Café auch in Ratzeburg entstehen kann ist zum einem dem städtischen Ausschuss für Schule, Jugend und Sport zu verdanken, der sich offen für dessen Einrichtung in der städtischen Werkhalle auf dem alten Bauhof gezeigt hat und die Initiativ, so ein einstimmiger Beschluss, gerne unterstützen will. Aber auch die Bürgerstiftung Ratzeburg hat daran ihren maßgeblichen Anteil. Sie bot sich dem Repair-Café organisatorisch als Dach und Rahmen an und setzte damit den maßgeblichen Impuls für die Initiatoren, jetzt auch wirklich zu starten.
Offizieller Eröffnungstermin soll der 22. Januar 2022 sein. In der Zeit von 14 Uhr bis 17 Uhr können defekte Geräte oder Möbel zur gemeinsamen Reparatur vorbeigebracht werden. Es wird begleitende Hilfestellung gegeben, mit praktischen Anleitungen, Tipps zur eigenständigen Reparatur und Unterstützung in der Werkzeugführung. Grundsätzlich entsteht dabei kein Anspruch auf Gewährleistung. Wer Interesse an fachlich-technisch-handwerklich-kreativer Mitgestaltung hat, ist im Repair-Café besonders willkommen. „Wir hoffen, dass sich über die Zeit ein ganzes Team von fachkundigen Reparateuren findet, die uns ehrenamtlich mit ihrer Expertise unterstützen können und wollen“, sagt Hauke Thomsen und denkt dabei vor allem an Personen, die nach einem erfahrungsreichen Berufsleben jetzt im Ruhestand sind und sich vorstellen können, ihre Fähigkeiten in den Dienst von Nachhaltigkeit und Gemeinschaft zu stellen. Für alle, die neugierig auf das neue Repair-Café sind und erst einfach mal vorbeischauen wollen, wird Kaffee und Kuchen auf Spendenbasis gereicht. Kuchenspenden sind dabei natürlich herzlich willkommen. Der Besuch des Repair-Café ist an die Coronaauflagen gebunden. Es gilt die 2G-Regel, deren Nachweis am Eingang kontrolliert wird.