Mölln (pm). Klaus Schlie hat gestern am 11. Januar 2022 dem Ortsvorstand der CDU Mölln mitgeteilt, was er bereits bei seiner Wahl am 11. November 2021 parteiintern und öffentlich unmissverständlich angekündigt hatte. „Ich lege mit sofortiger Wirkung mein Amt als Übergangsvorsitzender der CDU Mölln nieder, um den Weg für eine jüngere mit neuen Ideen an die Arbeit gehende Persönlichkeit freizumachen. Es war meine Absicht, mit meiner Kandidatur die festgefahrenen, starren Personalstrukturen aufzubrechen und einen personellen Neuanfang zu ermöglichen. Das ist gelungen“. Den Ortsvorsitz bis zur Mitgliederversammlung nimmt der stellvertretende Ortsvorsitzende Falko Fließbach wahr.
Klaus Schlie erklärte weiterhin, dass er schon seit Jahren, auch öffentlich angekündigt, aufgrund seines Alters und aus eigener Entscheidung heraus, einen Rückzug von allen politischen Ämtern geplant und auch konsequent vollzogen habe: „Nach 20 Jahren habe ich den Vorsitz der CDU Herzogtum Lauenburg aufgegeben. Ich bin sehr froh, dass mit Rasmus Vöge mein damaliger Stellvertreter zu meinem Nachfolger gewählt wurde. Er leistet eine herausragende Parteiarbeit, gerade auch in schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie. Das sollte auch Norbert Brackmann akzeptieren, der von Anfang an eine andere Personalvorstellung hatte. Demokraten müssen nun einmal Mehrheitsentscheidungen akzeptieren“, so Klaus Schlie, „Rasmus Vöge hat den Sieg von Dr. Thomas Peters bei der Bundestagskandidatur nicht nur demokratisch akzeptiert, sondern ihn aktiv als Kreisvorsitzender unterstützt“, erklärt Schlie.
„Ich war auf Landesebene stellvertretender Fraktionsvorsitzender, Staatssekretär in zwei Ministerien, Innenminister und jetzt im zehnten Jahr Landtagspräsident. Ich habe diese Aufgaben als große Erfüllung meines beruflich politischen Engagements empfunden“, so Klaus Schlie. Bis auf wenige Ausnahmen wie jetzt gerade in der eigenen Kreispartei habe er in den unterschiedlichen Ämtern breite Zustimmung und wohlwollende Anerkennung gefunden, wie die Wahlergebnisse beweisen. „Auch für den Bereich Landespolitik habe ich mich entschieden, nicht wieder zu kandidieren. Ich bin sehr zufrieden, dass mit Rasmus Vöge mein Nachfolger kandidiert, der mit breiter Mehrheit von unseren Mitgliedern in einer Urabstimmung gewählt wurde. Er ist ein kluger politischer Akteur mit neuen Ideen, neuem Schwung, Fleiß und der notwendigen politischen Erfahrung.“
„Auch aus der Kreispolitik habe ich mich nach 47 Jahren als Kreistagsabgeordneter, erster Kreisrat und Fraktionsvorsitzender selbstbestimmt zurückgezogen, um anderen Akteuren Platz zu machen. Das gilt auch für meinen aktuellen Rückzug aus dem Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, dem ich über 20 Jahre angehörte. Leider wird auch in diesem Bereich mit Falschmeldungen versucht, mich zu diskreditieren,“ so Klaus Schlie, „Gerade aufgrund des in den letzten Wochen öffentlichen ausgetragenen Streits innerhalb der CDU Herzogtum Lauenburg, der an den Personen Klaus Schlie und Norbert Brackmann ja nicht zu Unrecht festgemacht wird, halte ich es für notwendig, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass ich mit der Konstituierung des neuen Landtages am 7. Juni alle, ausdrücklich alle meine Ämter niederlegen werde, um mich dann ausschließlich meiner Familie, den Freunden und meinen vor allem ehrenamtlichen Tätigkeiten widmen werde“.
Für ihn bedeute das nach 50 Jahren Politik, dass es dann selbstbestimmt ein erfülltes Leben führen kann, ohne an politischen Ämtern zu kleben und hoffentlich auch ohne weiteren Diffamierungen ausgesetzt zu sein: „Das empfehle ich auch Norbert Brackmann, der im gleichen Alter wie ich auch gleich lang in der Politik tätig ist. Es wäre im Interesse der politischen Kultur in unserem Kreis und im Interesse unserer CDU, wenn auch er alle seine Ämter aufgeben würde. Man muss nicht 40 Jahre stellvertretender Kreisvorsitzender sein und noch mit 75 Jahren alle Fäden der Kreispolitik ziehen, wie es seine Ankündigung für eine erneuten Kandidatur für den Kreistag vermuten lässt.“ Es sei den Menschen im Kreis nicht mehr zuzumuten, „wenn persönliche Dispute – und noch dazu wie in den letzten Wochen begleitet von persönlichen Diskreditierungen, die auch meine Familie betreffen – , dass politische Bild der CDU in der Öffentlichkeit bestimmen,“ erklärt Klaus Schlie abschließend.