Herzogtum Lauenburg (gb). Viele Menschen haben in den Zeiten der Pandemie das Spazierengehen, Wandern oder Bummeln für sich neu entdeckt. Manche beleben die Tradition des Neujahres Spaziergangs wieder.
Schaufensterbummel ist eine Tätigkeit, die Lesende der reiferen Generation noch gut kennen. Beim Schaufensterbummel erfreut man sich an den frischen Dekorationen in unseren Innenstädten. Zwischen Weihnachten und Silvester kann es spannend sein, zu erkunden, welcher Gewerbebetrieb seine Dekoration am schnellsten umgestalten konnte. Dieser Bummel ist geeignet für Jung und Alt und erinnert an das althergebrachte ‚Flanieren‘ – man sieht und wird gesehen.
Das Spazierengehen erfolgt in gemäßigtem Tempo auf meist geebneten oder befestigten Wegen in den Parkanlagen, auf stadtnahen Rundwegen oder in den Siedlungen. Letztere lassen in diesen Tagen noch einen Blick in weihnachtlich dekorierte Gärten oder Fenster werfen. In den Vorgärten kann man sehnsüchtige Blicke nach ersten Frühjahresboten streifen lassen, denn in manchen geschützten Ecken wagen sich schon kleine Knospen hervor. Wenn dazu „ich sehe was, was du nicht siehst“ gespielt wird, hat man im Handumdrehen ein generationsübergreifendes Erlebnis an der frischen Luft.
Das Wandern erfordert, im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Bewegungsarten, gutes Schuhwerk, robuste Kleidung und etwas Kondition. Die Wanderwege des Herzogtums sind gut ausgebaut. In dieser Jahreszeit muss man durch Wetterereignisse und Holzerntearbeiten immer mit einem Anteil an unebenen, matschigen oder auch gefrorenen Wegen rechnen.
Manche Strecke, die in der warmen Jahreszeit bequem zu meistern ist, kann jetzt eine Herausforderung sein. So auch ein Wanderweg entlang des „Grünen Bandes“ der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Mustin und Groß Molzahn.
Um das geschleifte ehemalige Dorf Lankow zu besuchen, kann man sich von Westen her über den ehemaligen Kolonnenweg nähern. Eine Parkmöglichkeit bietet sich am Gedenkstein zur deutschen Einheit direkt an der Bundesstraße 208. Hier befindet sich eine Informationsstele des Heimatbund und Geschichtsvereines zur innerdeutschen Grenze. Auf der Internetseite des Vereins gibt es weitere Informationen https://hghl.org.
Eine weitere Möglichkeit zu dem ehemaligen Dorf zu gelangen, besteht über den Parkplatz im Osten, der an der Straße nach Groß Molzahn liegt. Hier finden sich auch erklärende Schautafeln zum Dorf Lankow und zur Geschichte. Über teilweise altes Pflaster gelangt man auf das Gelände des Dorfes. Am Bewuchs, an alten Wegen und Grundmauern ist zu erkennen, wo die Häuser und Höfe am Lankower See gelegen haben. Am Wegesrand finden sich immer wieder Spuren der Besiedlung. Schautafeln liefern weitere Erklärungen.
„Das ist ein magischer Ort; man kann sich wunderbar vorstellen, wie glücklich die Menschen hier gelebt haben,“ sagt eine Besucherin vor der Schautafel im ehemaligen Dorf, das jetzt ein Teil des Biosphärenreservates Schaalsee ist. https://www.schaalsee.de lautet die Anschrift der Internetseite des Biosphärenreservates.
In den Tagen um den Jahreswechsel, mit Gedanken zum neuen Jahr, wird der Blick auch in die Vergangenheit gelenkt. Wo kann das besser geschehen, als an diesem ruhigen Ort im ehemaligen Grenzgebiet. Unmerklich übertritt man die Grenze in ein anderes Bundesland, wird mitgenommen in die jüngere deutsche Geschichte. Ein Weg zwischen Zeiten und über Grenzen hinweg wird zum spannenden Ausflug. Durch den Besuch des Museums Grenzhus im nahen Schlagsdorf kann der Eindruck abgerundet werden. Informationen finden sich unter https://www.grenzhus.de.