Kiel/Herzogtum Lauenburg (pm). Trotz des schwierigen Umfelds aus niedrigen Zinsen, stark steigenden Rohstoffpreisen, Fachkräftemangel und hohen Grundstückspreisen behauptet sich die soziale Wohnraumförderung in Schleswig-Holstein auf hohem Niveau: „Angesichts stark gestiegener Kosten sind ohne unsere soziale Wohnraumförderung Mieten bei Neubauten unterhalb von 10 Euro pro Quadratmeter nur noch schwierig zu realisieren. Durch die Wohnraumförderung machen wir für Singles und Familien mit niedrigem Einkommen auch heute noch Quadratmeterpreise von 5,40 und 6,25 Euro möglich. Und mit der Förderung des ‚8-Euro-Wohnens‘ richten sich unsere Programme inzwischen auch ganz gezielt an Mittelverdiener“, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack am 27. Dezember 2021 in Kiel.
Durch die kontinuierliche Anpassung der Wohnraumförderung, wie die Erhöhung der Zuschüsse und der Fördermieten, habe die Attraktivität der Wohnraumförderung gewahrt werden können. Die Nachfrage nach den Programmen sei weiterhin hoch. „Derzeit laufen Förderberatungen über zukünftige Vorhaben mit 2.036 Wohneinheiten und einem Volumen von über 230 Millionen Euro“, betonte die Ministerin. Mit Blick auf die zum Jahreswechsel erneut steigenden Förderzuschüsse zeigte sich die Ministerin vor diesem Hintergrund optimistisch. „Um auch in diesem Umfeld kostendeckend bauen zu können, warten einige Investoren offenbar die wenigen Wochen bis zum Anstieg der Zuschüsse ab“, so Sütterlin-Waack.
Denn die Investoren würden erkennbar vorsichtiger. So sei mit Stand vom 6. Dezember 2021 das Fördervolumen im Vergleich zum Vorjahr um 16 Millionen Euro auf 127,3 Millionen zurückgegangen. Damit hätten im laufenden Jahr bislang 743 Wohneinheiten und Wohnheimplätze gefördert werden können. Das sind 186 Wohneinheiten weniger als im Vorjahr. Seit Beginn dieser Legislaturperiode in 2017 wurden in Schleswig-Holstein etwa 736 Millionen Euro für die Förderung von rund 5.400 Wohneinheiten verwendet.
Das Hamburger Umland weist in 2021 wie in den Jahren zuvor wieder die intensivste Fördertätigkeit auf. So verteilen sich gut 70 Prozent der Wohneinheiten und 72 % des Fördervolumens auf die Kreise des Hamburger Randes (Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Segeberg und Stormarn) sowie auf die Hansestadt Lübeck. Fast dreiviertel der geförderten Wohneinheiten sind durch Kapitalgesellschaften, Wohnungsunternehmen und Wohnungsgenossenschaften entstanden. Bei dem restlichen Viertel der Investorentypen bilden Kommunen mit insgesamt 116 Wohneinheiten den größten Anteil. Von den 127,3 Mio. Euro aufgewandten Fördermitteln entfallen 124,9 Mio. Euro für 705 Wohneinheiten auf Neubaumaßnahmen und 2,4 Mio. Euro für 38 Wohneinheiten und Wohnheimplätze auf Bestandsmaßnahmen, wie Sanierung und Modernisierung von Wohnraum.
Weitere Informationen zur sozialen Wohnraumförderung finden sich unter schleswig-holstein.de/Wohnraumfoerderung.