Kiel/Herzogtum Lauenburg (pm). Schub für den schleswig-holsteinischen Arbeitsmarkt. Zum 1. Januar starten die ersten dreizehn Projekte des Förder-Pakets „Innovative Wege in Beschäftigung“ aus dem Landesprogramm Arbeit 2021-2027 auch in Geesthacht, Lauenburg und Mölln.
„Auch wenn die Zahl der Arbeitslosen in Schleswig-Holstein insgesamt wieder annähernd das Vor-Corona-Niveau erreicht, bleibt der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit eine Dauer-Herausforderung“, sagte am 27. Dezember Arbeitsminister Dr. Bernd Buchholz. Vor diesem Hintergrund sei der Zeitpunkt der neuen Modellprojekte zur Integration von Langzeitarbeitslosen und Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt gezielt gewählt.
Die Projekte richten sich insbesondere an Langzeitarbeitslose und Arbeitslose im Arbeitslosengeld-II-Bezug mit erziehungspflichtigen Kindern. „Gerade diese Gruppe hat es in der Corona-Pandemie besonders schwer gehabt und steht vor großen Hürden auf dem Weg in den Arbeitsmarkt“, sagte Buchholz. So gebe es beispielsweise eine Kinderbetreuung mit Yoga-Einheiten durch geschultes pädagogisches und therapeutisches Personal. Mit den eigens entwickelten Konzepten, die neben dem Thema Kinderbetreuung auch Fragen der Mobilität sowie der digitalen Kompetenzen aufgreifen, sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besonders unterstützt werden.
Die dreizehn Modellprojekte werden für einen Zeitraum von zwei Jahren mit Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in einer Höhe von insgesamt 5,8 Millionen Euro gefördert. Projektstandorte sind Flensburg, Meldorf, Heide, Itzehoe, Elmshorn, Pinneberg, Neumünster, Kiel, Lübeck, Geesthacht, Lauenburg, Mölln und Rendsburg
Der Träger des Projektes ist der Verein Fraueninitiative – der Titel lautet „Los geht’s“ Herzogtum Lauenburg. Mit dem Projekt „Los geht’s“ werden die Teilnehmenden über ein umfassendes Einzel- und Gruppencoaching an den Standorten Geesthacht, Lauenburg und Mölln gefördert. Etablierte Abwehrmechanismen und überlieferte Komfortzonen sollen aufgebrochen werden. Das Projekt umfasst Aktivitäten in den Bereichen Bewegung, Gesundheit, Ernährung und Hygiene. Um die zuvor festgestellten Bedarfe decken zu können, sind Veranstaltungen, Betriebsbesichtigungen und Praktika im Bereich der Pflege, Hauswirtschaft, Gastronomie und Handwerk geplant. Über Aktionsangebote werden eigene Interessen der Teilnehmenden in den Fokus gerückt, neue Gruppen und Freundschaften entstehen, die soziale Kompetenz und gegenseitige Anerkennung werden geübt und erlebt. Die eigene Mobilität über das Erproben der öffentlichen Verkehrsmittel und die Nutzung von Fahrrädern sind weitere Meilensteine für die Entwicklung der Selbständigkeit der Teilnehmenden. Bei Bedarf stellt die AWO freie Notplätze in einer Kindertagesstätte zur Verfügung. Ergänzt wird dieses Angebot durch persönliche Kontakte zu Tagesmüttern.