Kiel (pm). In den kommenden Tagen erhalten alle weiterführenden Schulen in Schleswig-Holstein Boxen mit Unterrichtsmaterial der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem. Bildungsministerin Karin sagte dazu am 8. Dezember in Kiel: „Das Festjahr – 1700 Jahre jüdisches Leben – in Deutschland ist ein guter Anlass, auch in unseren Schulen die wechselvolle Geschichte jüdischer Menschen in Deutschland zu thematisieren. Dazu gehört selbstverständlich auch die Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Das Unterrichtsmaterial der Gedenkstätte Yad Vashem ist dafür sehr gut geeignet.“
Nach Aussage von Prien hätten Lehrkräfte aus Schleswig-Holstein das Material bereits im Rahmen von Fortbildungen kennengelernt, die in Kooperation mit Yad Vashem stattfinden. Die sehr positiven Rückmeldungen sowie die pandemiebedingten Schwierigkeiten, Fortbildungen in Präsenz zu veranstalten, hätten das Ministerium und das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) bewogen, das Unterrichtsmaterial allen weiterführenden Schulen in Schleswig-Holstein zur Verfügung zu stellen. Prien dankte in diesem Zusammenhang insbesondere der Stiftung der Sparkasse Südholstein, die den Druck und die Verteilung der Yad Vashem Boxen finanziell gefördert hat. Dank dieser Förderung können insbesondere die Schulen in Neumünster und den Kreisen Pinneberg und Segeberg mit dem Lernmaterial ausgestattet werden.
Schleswig-Holstein kooperiert seit 2016 mit der Gedenkstätte, um Lehrkräfte mit zeitgemäßen Angeboten für den Unterricht zu unterstützen. Zum Konzept von Yad Vashem gehört es vor allem, Geschichte multiperspektivisch und über biographische Zugänge zu vermitteln und Lernenden eine eigenständige Auseinandersetzung mit der Geschichte zu ermöglichen. Das von Yad Vashem entwickelte Unterrichtsmaterial „Was geht mich die Geschichte an?“ setzt dieses Konzept anhand von sechs Biographien um, die von Schülerinnen und Schülern ab Jahrgangsstufe 9 arbeitsteilig erschlossen werden können. Die Auswahl der Biographien, die bewusst transnationale Bezüge aufweisen, zielt darauf, den Holocaust in heterogenen Lerngruppen zu thematisieren.