Ratzeburg (pm). Um den Radverkehr in Ratzeburg zu optimieren, wurde 2020 im Rathaus die „Arbeitsgruppe Radverkehr“ bestehend aus interessierten Bürger*innen, Stadtpolitik und Verwaltung reaktiviert. In mehreren Arbeitstreffen und gemeinsamen Begehungen wurde die Radfahrsituation in Ratzeburg begutachtet und Verbesserungsvorschläge erarbeitet.
Es entstand ein 48-Punkte-Programm, das mit Polizei, Verkehrsaufsicht und Ordnungsbehörde mit Blick auf die Umsetzbarkeit beraten wurde. Zielführende Maßnahmen zur Verbesserung des Ratzeburger Radewegenetz wurden als konkrete Vorschläge formuliert. Ein vordringlicher Handlungsbedarf wurde so beispielsweise im Bereich Schlosswiese, Unter den Linden, Lüneburger Damm, erkannt und beschrieben. Hier wurde die Verwaltung beauftragt, im Rahmen der vorhandenen Haushaltsmittel die abgestimmten Optimierungen möglichst zeitnah umzusetzen.
Mitarbeiter des städtischen Bauhofs haben mit diesen Arbeiten vor einigen Tagen begonnen. Es geht vor allem um die rad- und fußgängerfreundliche Ausgestaltung von Überwegungen über Kopfsteinpflasterstrecken, wie sie vor allem an der Schloßwiese oder „Unter den Linden“ zu finden sind. So wurden im Bereich der Schloßwiese an verkehrsneuralgischen Querungspunkten ebene Natursteinbrücken verlegt oder die Oberfläche gerichtet und bündig verfugt sowie die Bordsteine abgesenkt. Im Ergebnis soll insgesamt eine möglichst barrierearme Verkehrssituation für Radfahrer und Fußgänger entstehen. Sie sollen die Schloßwiese von allen Zugangspunkten erschütterungsfrei und trittsicher befahren oder betreten können, um zu bereits barrierearm gestalteten Verkehrsflächen zu gelangen. Für diese baulichen Verbesserungen werden rund 45.000 Euro aufgewendet. Ähnlich ebengestaltete Querungshilfen sollen in der Folge auch im Bereich des Parkplatzes „Unter den Linden“ entstehen. An den Planungen zur Optimierung wurde auch der Ratzeburger Seniorenbeirat eingebunden, der sich seit vielen Jahren für den Abbau von Barrieren im Ratzeburger Verkehrsraum einsetzt.
Neben der barrierearme Ausgestaltung von Verkehrsflächen beinhaltet der abgestimmte Vorschlagskatalog aus dem 48-Punkte-Programm auch eine bessere Ausschilderung des Radwegenetzes. Auch für unkundige Fahrradfahrer soll schneller ersichtlich werden, wohin Abzweigungen führen und welche Entfernungen zu erwarten sind. Eine entsprechende Beschilderung ist bestellt und wird in den kommenden Wochen im Bereich der Insel installiert.