Herzogtum Lauenburg (pm). Advent ist vom Lateinischen „adventus“ abgeleitet und heißt „Ankunft“. Wir warten auf das Weihnachtsfest, das Christkind, manche auf den Weihnachtsmann. Eigentlich soll der Advent eine Zeit der Besinnung und des Innehaltens sein.
Das ist vielfach verloren gegangen. Viele Menschen aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg haben ein anstrengendes Jahr hinter sich, das insbesondere mit den unterschiedlichen Wellen der Corona-Pandemie völlig neue Herausforderungen mit sich brachte. Ein wenig mehr Achtsamkeit mit sich und seiner Gesundheit ist daher insbesondere in der Adventszeit wichtig. Dennoch bleiben die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest für viele ein Stressfaktor: Geschenke besorgen, Wohnung dekorieren, Plätzchen backen, Weihnachtspost erledigen. Die Liste ist lang, der Anspruch hoch. Wer es in diesem Jahr schaffen möchte, regelmäßige Momente der Ruhe in den Alltag einzubauen, sollte es mal mit einer Checkliste der Entspannung versuchen: „Eine solche Checkliste für die ganz persönlichen Auszeiten hängt am besten direkt neben der To-do-Liste für die Adventszeit“, sagt Annegret Finnern, Spezialistin für psychosoziale Gesundheit der AOK Nordwest.
Es ist ja nicht so, als gäbe es für die Adventszeit keine guten Vorsätze und Pläne, es diesmal anders und entspannter zu gestalten. Doch allzu schnell bleibt der Vorsatz auf der Strecke und geht unter in Terminen, Vorbereitungen und Verpflichtungen. Auch wenn das Leben gerade erneut durch die Pandemie durcheinander gewirbelt wird, machen sich viele Menschen zusätzlichen Stress bei den Vorbereitungen zum Weihnachtsfest. „Umso wichtiger ist es, für sich selbst zu sorgen und sowohl Pflicht- als auch persönliche Entspannungstermine gut zu planen“, sagt Finnern. Ganz konkret bedeutet das, sich im ersten Schritt zu fragen: Was mache ich gerne vor Weihnachten? Und was ist mir zu viel? Das kann für jeden sehr unterschiedlich sein. Der eine verabscheut Weihnachtseinkäufe, der andere liebt sie. „Wie so oft liegt ein guter Weg in der Mitte. Es müssen nicht gleich alle Termine gestrichen werden, aber vielleicht einer oder zwei“, sagt Finnern. Schon auf diese Weise gewinnt jeder etwas Zeit für sich. Wer dem Weihnachtstrubel entgehen möchte, nimmt sich für seine Weihnachtseinkäufe einen Tag Urlaub mitten in der Woche, um das Gedränge am Wochenende zu vermeiden. Nur einen Raum statt alle weihnachtlich zu dekorieren, schafft ebenso gute Stimmung. Das Schmücken kann auch auf mehrere Tage und weitere Familienmitglieder verteilt werden und muss nicht mit einem Mal erledigt werden.
„Wer in sich hineinhorcht und sich fragt, was möchte ich wirklich, findet immer etwas, das er von seiner To-do-Liste streichen kann“, so Finnern weiter. Und: Pflichtverzicht entspannt. Trotzdem bleibt viel übrig, das getan werden muss. „Aber wichtiger als große Pläne ist es, kleine Dinge im Alltag zum Ritual zu machen“, sagt Finnern und nennt Beispiele: Eine kleine Teepause zu machen, schöne Musik zu hören, oder erst Sport an der frischen Luft zu treiben und danach ein angenehm warmes Bad zu nehmen.
Um entspannende Pausen wirklich in den Vorweihnachtsalltag zu integrieren, hilft es, sich persönliche Rituale im Kalender zu notieren und so zur Routine werden zu lassen. Mit einer Sache anzufangen, reicht schon aus. Was außerdem noch wichtig ist, ergänzt Finnern: „Wir empfehlen, herauszufinden, was wirklich von anderen erwartet wird. Gerade in der Weihnachtszeit gibt es Dinge, die alle tun, weil sie immer schon so waren, aber keiner braucht sie wirklich. Darüber zu sprechen und die Aktivitäten mit den eigenen Bedürfnissen zu verbinden, kann erheblich zur Entspannung beitragen. Die Gestaltung liegt in der eigenen Hand. Dann kann jeder auch mit Akzeptanz das annehmen, was wirklich nicht veränderbar ist.“
Weitere Tipps zur Gelassenheit in stressigen Situationen gibt es im AOK-Gesundheitsmagazin Wohlbefinden (aok.de) oder in den Kursen der AOK NordWest unter Gesundheitskurse | AOK – Die Gesundheitskasse .