Herzogtum Lauenburg (pm). Seit März dieses Jahres hat die Arbeitslosigkeit im Kreis Herzogtum Lauenburg stetig abgenommen. Die anziehende Konjunktur und die anhaltende saisonale Herbstbelebung haben die Zahl arbeitsloser Menschen seitdem von knapp über 6.100 auf jetzt 5.186 im Oktober sinken lassen.
Zum Vormonat September sind 99 Menschen weniger bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet. In der Folge ist die Arbeitslosenquote zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkt zurückgegangen und liegt jetzt bei 4,9 Prozent. Vor einem Jahr waren im Oktober noch 5.892 Menschen und damit 706 mehr arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 5,6 Prozent.
„Der Aufschwung am Arbeitsmarkt im Kreis Herzogtum Lauenburg hält weiter an. Seit Jahresbeginn ist die Zahl arbeitsloser Menschen bereits um rund 900 gesunken, ein Rückgang um 15 Prozent. Nach dem Ende der Sommerferien hat mit einer frühzeitigen Herbstbelebung nochmal eine höhere Dynamik eingesetzt. Der Höhepunkt ist sicher der aktuelle Oktober mit der erstmals seit Corona-Beginn wieder unter fünf Prozent gesunkenen Arbeitslosenquote“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg. „Von dem anhaltenden Personalbedarf der Unternehmen haben die jüngeren Jobsuchenden unter 25 Jahren besonders profitiert. Ihre Zahl ist gegenüber September um 64 und damit mit über elf Prozent am deutlichsten gesunken. Sie allein machen damit zwei Drittel des Rückganges der Arbeitslosigkeit in diesem Monat aus. Junge Fachkräfte, die im Sommer ihre Ausbildung abgeschlossen haben, sowie angehende Auszubildende sind derzeit besonders nachgefragt.“
Spürbar bleiben die Auswirkungen der Corona-Pandemie weiterhin bei den Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind. „Zwar nimmt auch bei ihnen die Arbeitslosigkeit wieder ab. Jedoch zeigt der Vorjahresvergleich, dass ihre Zahl noch recht deutlich über der des Vorjahresmonats liegt. Hier versuchen wir gemeinsam mit dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg, ihnen den Einstieg in den Arbeitsmarkt mit Qualifizierungen, betrieblichen Praktika oder Lohnkostenzuschüssen zu ermöglichen“, erklärt die Agenturchefin.
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Oktober 307 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 21 mehr (plus 7,3 Prozent) als im Vormonat und 103 mehr (plus 50,5 Prozent) als im Oktober vergangenen Jahres. Zusätzlicher Personalbedarf besteht in diesem Monat insbesondere im Bereich des öffentlichen Dienstes und der Sozialversicherung sowie der Arbeitnehmerüberlassung.
Damit sind aktuell insgesamt 1.567 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, eine oder 0,1 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 301 Stellen mehr.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 6.621. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 6,2 Prozent und damit unverändert zum Vormonat. Im Oktober des Vorjahres betrug sie 6,9 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.
Kurzarbeit
Die Zahl der Betriebe aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg, die im Oktober* neu Kurzarbeit angezeigt haben, liegt bei vier. In den Anzeigen wird für 27 Beschäftigte ein Arbeitsausfall erwartet. In den beiden Vormonaten lag die Zahl der Neuanzeigen jeweils unter drei und wird daher aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen. „Die Zahl neuer Anzeigen auf Kurzarbeit bleibt auf niedrigem Niveau. Jetzt sind überwiegend Lieferengpässe Grund für einen möglichen Arbeitsausfall“, sagt die Chefin der Arbeitsagentur.
*bis zum 24. Oktober 2021