Berkenthin (pm). Am Montag (11. Oktober) wurde der Feuerwehr offiziell eine Drohne zur Erkundung bei Einsätzen übergeben. Bereits 2020 konnte die Feuerwehr Berkenthin das Fluggerät erstehen, suchte allerdings noch nach einer Finanzierungsmöglichkeit.
Michael Pohl, selbst im Vorstand der Feuerwehr tätig und Inhaber einer ortsansässigen Elektrofirma, entschied kurzerhand die ausstehende Summe zu spenden. Er konnte mit seinem Unternehmen 2020 aufgrund der Pandemie kein fünfzehnjähriges Firmenjubiläum feiern und hat somit die zurückgelegten Finanzmittel für einen guten Zweck stiften können.
Da aufgrund der Pandemielage Übungsdienste der Feuerwehr nicht oder nur mit starken Einschränkungen stattfinden konnten, entschied der Vorstand mit der Gründung einer Drohnengruppe abzuwarten. Im Hintergrund sind bisher schon einige Vorbereitungen gelaufen, sodass bereits heute Abend der erste Übungsdienst abgehalten werden konnte. „Die Covid19-Bekämpfungsverordnung erlaubt es uns nun mittels der 3G Regel, Übungsdienste im Normalbetrieb durchführen zu können. Diese Vorgaben setzen wir konsequent um“, erläuterte Gemeindewehrführer André Papalia, „Die Drohnengruppe besteht derzeit aus acht Kameradinnen und Kameraden des technischen Zuges der Feuerwehr. Alle haben bereits im Onlinekurs den EU-Kompetenznachweis A1/A3 beim Luftfahrtbundesamt erworben und sind zumindest theoretisch befähigt, das unbemannte Fluggerät zu führen.“
Als Leiter der neuen Drohnengruppe wurde Jan Peter Beckmann vom Vorstand ernannt. Er ist bereits in der Ausbildung für Drohnenführer beim DLRG tätig und somit bestens für diese Aufgabe geeignet. „Nach ein paar Übungsdiensten sollten die Drohnenführer so gut trainiert sein,dass wir die Drohne auch offiziell bei der Rettungsleitstelle anmelden können. Dann können wir auch von anderen Feuerwehren alarmiert und bei überörtlichen Einsätzen unterstützend tätig werden“, erklärt Beckmann, „Die Drohne verfügt über eine so präzise Sensorik, sodass sienahezu von selbst fliegt. Wir müssen das Personal dann allerdings auf besondere Gefahren im Einsatz, zum Beispiel Thermik über Bränden, schulen.“
Im Zusammenspiel mit dem neuen Einsatzleitwagen, der im Sommer 2022 an die Feuerwehr Berkenthin ausgeliefert werden soll, ist die Drohnengruppe dann in der Lage, sowohl Fotos vom Einsatzgeschehen als auch einen Livestream auf einen großen Bildschirm zu projizieren, sodass der Einsatzleiter sich ein übersichtliches Bild von der Schadenlage machen kann. „Die Digitalisierung geht auch an der Feuerwehr nicht vorbei. Wir löschen zwar immer noch mit Wasser, aber je mehr wichtige Informationen ein Einsatzleiter hat, desto besser kann er Entscheidungen treffen. Das kann möglicherweise Leben retten“, so Papalia.