Ratzeburg (pm). Heute ist seine Erleichterung groß, aber an seinen Urlaub mag er nicht zurückdenken: In Barcelona fing alles an. Gleich am zweiten Tag. Als die Schmerzen immer größer wurden, musste Jens-Gültekin Cevik ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nach einer CT-Untersuchung stand fest: ein acht Millimeter großer Stein war der Auslöser der Schmerzen, der jetzt schnellstmöglich entfernt werden musste. Operieren lassen wollte er sich in Spanien jedoch nicht. Und begab sich nach einer erschwerten Heimfahrt in die Hände von Dr. Markus Schäfer.
Dr. Markus Schäfer, Belegarzt für Urologie im DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg, setzt seit kurzem einen neuen OP-Laser zur Behandlung bei Steinleiden ein, um auch größere Steine entfernen zu können. Das ging früher nur in benachbarten größeren Kliniken, weil nur diese die teure Technik vorhielten.
Um die größeren Steine endoskopisch entfernen zu können, müssen die Steine sehr oft in kleinere Bruchstücke zerkleinert werden, damit diese mittels feiner Greifwerkzeuge bzw. Fangkörben schonend aus dem Urintrakt entnommen werden. Ist der Stein zu groß, kann es zu schweren Verletzungen am Harnleiter und den Nieren kommen, schlimmstenfalls mit lebenslangen Folgen wie Nierenverlust oder narbigen Engen im Harntrakt.
Seit kurzem besteht die Möglichkeit einer Laser-Lithotripsie auch im DRK Krankenhaus. Über ein dünnes Endoskop, dem Ureterorenoskop (URS), das durch die Harnröhre in den Harnleiter eingeführt wird, kann der Stein visualisiert und unter Sicht schonend zerkleinert beziehungsweise zerstäubt werden. Liegen die Steine sehr ungünstig in der Niere, so wie bei Jens-Gültekin Cevik, kommt zusätzlich ein flexibles URS zum Einsatz. Dieses Endoskop ist biegsam und kann fast alle Stellen im Nierenbecken erreichen. Nur dadurch konnte bei Herrn Cevik der große Stein entnommen werden. „Ich bin froh, dass wir hier in Ratzeburg jetzt solch ein Gerät für unsere Patienten im Einsatz haben und die Geschäftsführung des DRK-Krankenhauses diese beträchtliche Investition getätigt hat, damit wir technisch die besten Voraussetzungen für die Steintherapie haben“, sagt Dr. Schäfer.
Es gibt weitere Vorteile für die Patienten aus der Region: Die Wahrscheinlichkeit der kompletten Steinentfernung in einer Sitzung ist sehr groß und die Gefahr von Verletzungen des Harntraktes wird bei der OP reduziert. Da die Operation auch noch ohne Schnitt auskommt – der Eingriff geschieht durch natürliche Körperöffnungen – ist die Genesungszeit sehr kurz. Meist werden die Patienten am Tag nach der OP wieder nach Hause entlassen. Die weiteren Kontrollen erfolgen dann ambulant.