Herzogtum Lauenburg (pm). „Die Bundestagswahl ist eine Katastrophe für die CDU. Dieses Ergebnis haben diejenigen persönlich zu verantworten, die der Parteibasis und der Bevölkerung bei der Nominierung des Kanzlerkandidaten bewusst den Rücken zugekehrt haben. Hier müssen jetzt auch persönliche Konsequenzen folgen“, befindet Florian Slopianka, Kreisvorsitzender der Jungen Union Herzogtum Lauenburg und Mitglied im Landesvorstand der Jungen Union Schleswig-Holstein. Dieser Bundestrend habe sich auch deutlich in den beiden Wahlkreisen des Herzogtum Lauenburgs gezeigt. Zwar hätte man bei den Erststimmen „vernünftig“ im Verhältnis zu den Zweitstimmen abgeschnitten, jedoch hätten die meisten Wähler den Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme kaum gekannt.
Der 24-Jährige erklärt weiter: „Im Wahlkampf haben wir alles gegeben, auch für Armin Laschet. Lange Monate haben wir nichts gesagt und an einem Strang gezogen. Wir haben an tausenden Haustüren geklingelt, uns an Wahlständen für Lacher und Ideenlosigkeit beschimpfen lassen und rechtfertigen müssen. Geholfen hat dies offensichtlich nichts. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, einen radikalen Neuanfang in der CDU voranzutreiben. Zu sehr haben Proporz und Genügsamkeit die letzten Jahre geprägt. Zu wenig haben wir den Mut zu klaren Positionen gefunden. Das muss sich jetzt dringend ändern. Die alten Parteistrukturen der CDU haben ausgedient. Jetzt brauchen wir endlich eine stärkere Einbindung aller Parteimitglieder, um den Neuanfang auf die Beine zu stellen. Das alte Delegiertensystem hat zumindest für die Phase der Neuaufstellung ausgedient.“
Neben dem Kanzlerkandidaten und „zahnlosen“ Programm kritisiert Florian Slopianka auch die Kampagne zur Bundestagswahl: „Die SPD spielte in den Betrachtungen des Adenauerhauses offensichtlich keine Rolle. Eine fatale Fehleinschätzung. Konfrontationen wurden bei nahezu keinen Themen gesucht.“ Gleichzeitig bekennt er: „Es tut mir weh, diese Worte zu wählen. Meine Freundinnen und Freunde in der Partei haben sich genau wie ich in diesem Wahlkampf stärker eingebracht denn je. Zeit für andere Dinge neben Beruf und Wahlkampf blieb kaum. Jetzt werden sicherlich viele Kritik üben daran, dass ich meine Einschätzung der Dinge öffentlich mache. Doch das, was wir mit dieser Bundestagswahl erlebt haben, verlangt nach einem lauten Aufschrei. Die CDU hat ein sehr starkes Fundament, eine gute Grundausrichtung und starke Politiker. Und die CDU kann wieder zu alter Stärke zurückfinden, wenn wir jetzt den Neubeginn einläuten. Und genau dafür streite ich.“