Ratzeburg (pm). Die Namen zweier Künstler sind mit der Stadt Ratzeburg eng verbunden und beiden ist jeweils ein eigenes Museum gewidmet: Dies ist zum einen Ernst Barlach, der von 1876 bis 1884 prägende Jahre seiner Kindheit in Ratzeburg verbrachte und dem heute das im ehemaligen Wohnhaus der Familie Barlach befindliche Barlach-Museum gewidmet ist. Und zum anderen ist dies A. Paul Weber, der von 1936 bis zu seinem Tod 1980 im Herzogtum Lauenburg in Schretstaken lebte und der 1973 vom Kreis mit der Schaffung eines eigenen Museums auf der Dominsel direkt neben dem Kreismuseum geehrt wurde.
Nachdem zum Jahresbeginn 2021 der langjährige Leiter des Kreismuseums und des Webermuseums Dr. Klaus J. Dorsch in den Ruhestand getreten und die Leitung der beiden Museen in die Hände von Dr. Anke Mührenberg übergegangen ist, entschied sich der Förderverein Ernst-Barlach-Museum, seinem satzungsgemäßen Auftrag zur Förderung der Kultur in Ratzeburg auch über das Barlachmuseum hinaus dadurch nachzukommen, dass er zehn Museumsstühle „Stockholm“ an die A. Paul Weber-Gesellschaft übergibt zur Verwendung im Weber- und im Kreismuseum.
Der Vorsitzende des Fördervereins Barlach-Museum Professor Dr. Ralf Röger erklärt dazu: „Wir haben in den letzten Jahren die Modernisierung und Umgestaltung des Barlach-Museums mit mehreren Tausend Euro unterstützt und konnten darüber hinaus durch die Einbeziehung der Bürgerstiftung Ratzeburg und der Raiffeisenbank Ratzeburg noch weitere Mittel für das Barlach-Museum akquirieren. Nun waren wir der Meinung, dass es ein gutes Signal ist, einmal über den Tellerrand hinauszuschauen und sich darauf zu besinnen, dass die kulturell aktiven Vereinigungen in Ratzeburg zusammenhalten sollten. Daher haben wir der Weber-Gesellschaft zehn sogenannte `Museumsstühle` gespendet und bei dieser Gelegenheit auch angesprochen, ob es vielleicht einmal ein gemeinsames künstlerisches Projekt in Ratzeburg geben könnte“. Der Vorsitzende der A. Paul Weber-Gesellschaft Dr. Helmut Brüggmann stellt dazu fest: „Wir freuen uns über die großartigen Stühle, die sicher besonders den älteren Besuchern den Museumsgenuss angenehmer gestalten werden. Unser Dank geht an den Barlach Förderverein, der hier ein Zeichen der Zusammenarbeit gesetzt hat, die wir gern weiter vertiefen wollen“. Die Leiterin der Kreismuseen Dr. Anke Mührenberg fügt hinzu: „Ich freue mich sehr über diese Spende, der Rundgang durch die Kreismuseen wird nun noch besucherfreundlicher. Auch einem gemeinsamen künstlerischen Projekt stehe ich sehr positiv gegenüber“.
Die Besonderheit des mit mehreren Designpreisen ausgezeichneten Museumsstuhls „Stockholm“ besteht darin, dass er nicht nur aufgrund seines geringen Gewichts von 1,7 Kilogramm leicht transportabel und verstaubar ist; er kann auch aufgrund seiner stabilen Konstruktion im zusammengeklappten Zustand als Stütze und Gehhilfe genutzt werden und stellt damit insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit eine wertvolle Unterstützung beim Museumsbesuch dar.