Ratzeburg (pm). Die Stadt Ratzeburg hat zusammen mit der Gemeinde Mustin ein Ferienangebot für betroffene Kinder und Jugendliche aus den Flutregionen auf die Beine gestellt. „Angestoßen von der Berichterstattung über die verheerende Flutkatastrophe und die Erfahrungsberichte unserer Ratzeburger Feuerwehrkameraden, die zur Unterstützung im Flutgebiet eingesetzt waren, haben wir in der Stadtverwaltung über weitergehende Hilfsmöglichkeiten beraten, gerade auch für Kinder und Jugendliche“, sagt der amtierende Bürgermeister Martin Bruns.
So entstand unter Beteiligung von Stadtjugendpfleger Peter Linnenkohl die Idee, in Ratzeburg oder dem Umland eine Kinder- und Jugendfreizeit im Sinne einer erholenden Auszeit anzubieten. Da in Ratzeburg selbst aktuell keine freien Bettenkapazitäten für Jugendgruppen zur Verfügung stehen, richteten Martin Bruns und Peter Linnenkohl Anfragen an die benachbarten Gemeinden im Amtsbereich Lauenburgische Seen und bekamen prompt Unterbringungsangebote in Mustin und Dargow. Das leerstehende Jugendheim in Mustin erwies sich nach einer Ortsbesichtigung als sehr geeignet. Unbürokratisch sicherte Mustins Bürgermeister Holger Schulz die Bereitstellung der Räumlichkeiten für eine solche Jugendfreizeit zu.
Peter Linnenkohl nahm derweil Kontakt zu Jugendstellen im Flutgebiet auf und organisierte einen Unterstützernetzwerk mit Institutionen vor Ort, die eine Jugendgruppe betreuen oder mit Angeboten begleiten könnten. Das CVJM Ratzeburg, der Ratzeburger Sportverein, das Team der Ratzeburger Jugendzentren GLEIS21 und STELLWERK, der Ortsjugendring Ratzeburg, die Ortsgruppe der DLRG sowie die Ratzeburger Volkshochschule sagten hier umgehend ihre Mithilfe zu. Der städtische Bauhof organisierte die Einrichtung der Räume. Die Ratzeburg-Möllner Verkehrsbetriebe klärten im Rahmen ihrer überregionalen Strukturen die Möglichkeiten eines kostenlosen Bustransfers und auch der Kreis Herzogtum Lauenburg signalisierte Unterstützung bei diesem Vorhaben. „Die Hilfsbereitschaft hier in der Region, die wir mit unserer Idee auslösten, ist einfach großartig. Viele sind bereit, sich einzubringen und etwas beizutragen, damit sich Kinder und Jugendliche aus den Flutregionen bei uns etwas erholen und Ruhe finden können“, sagte Peter Linnenkohl. Das Angebot aus Ratzeburg und Mustin sei inzwischen bei den zuständigen Stellen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz dankend vermerkt worden, weiß er zu berichten. „Da nicht damit zu rechnen ist, dass sich umgehend eine Kinder- und Jugendgruppe finden lässt, die wir aufnehmen können, haben wir unser Angebot bis zum Ende der dortigen Herbstferien geplant und damit auch der Bedarfseinschätzung der Kollegen vor Ort entsprochen“, sagte Martin Bruns.