Sandesneben (pm). Am 19.08.2021 diskutierten die Vertreter/innen der SPD, CDU, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und DIE LINKE mit Schülern des neunten bis dreizehnten Jahrgangs der Grund- und Gemeinschaftsschule in Sandesneben über die aktuellen Themen der Politik.
Das Geschichtsprofil des zwölften Jahrgangs organisierte gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin, Vivien Pracejus, im Rahmen des Wirtschafts- und Politikunterrichts (WiPo) eine Podiumsdiskussion mit allen Kandidaten zur Bundestagswahl aus dem Wahlkreis 10. Obwohl alle Parteien ihre Teilnahme zugesagt hatten, konnte die AfD nicht vertreten werden, da Herr Dr. Hollnagel Ende Juni die Partei verlassen hatte. Konstantin von Notz (Bündnis 90/ Die Grünen) musste an einer dringenden Sitzung in Berlin teilnehmen und schickte als Vertreter den Landtagsabgeordneten Burghard Peters (Bündnis90/Die Grünen), der sich gemeinsam mit Markus Turowski (FDP), Christian Hinrichs (DIE LINKE), Dr. Thomas Peters (CDU) und Dr. Nina Scheer (SPD) den Fragen der Jugendlichen stellte.
Die Klassen des neunten bis dreizehnten Jahrgangs hatten im Vorfeld bereits gemeinsam mit den jeweiligen WiPo-Lehrkräften Themenbereiche, die sie mit den den Politkern besprechen wollten, vorbereitet. Dabei ging es Schwerpunktmäßig um die Identifikation mit der eigenen Partei und den Klimaschutz. Aber auch das Transparenzregister zur Vermeidung von Korruption, die aktuelle Diskussion um eine mögliche Impfpflicht und die Notwendigkeit der flächendeckenden Plakatierung wurden von den Schüler/innen gezielt angesprochen. Stellvertretend für die Schülerschaft traten Johanna Wittenburg, Tharon Janoah und Nico Krüger ans Rednerpult und moderierten die Veranstaltung. Bereits die zweite Frage, wie DIE LINKE zum NATO-Ausstieg stünde, entfachte eine hitzige Debatte.
Der zweite große Themenpunkt, der Klimaschutz, nahm die meiste Zeit der angesetzten 90 Minuten ein. Doch leider kamen auch hier die Parteien, wie auch schon im Bundestag, nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Lediglich die Tatsache, dass man etwas tun müsse und nicht mehr länger warten dürfe, war allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bewusst – leider blieb es bei diesem Appell.
Bei der abschließenden Frage nach den Wunschbündnissen nach der Bundestagswahl reichte die Spannweite der Politiker-Antworten von „gar nichts“ bis zu sehr konkreten Parteikombinationen für die Regierungsbildung. Besonders erfreulich war, dass viele Schüler noch lange nach der Diskussionsrunde über die Inhalte nachdachten und miteinander diskutierten. „Die Diskussion hat mir bei der Entscheidungsfindung weiter geholfen,“ bestätigten viele Schüler. Bei vielen Erstwählern hat sich durch diese Veranstaltung der Blick auf die Politik und die Kandidierenden deutlich geändert. „Ich hätte mich eigentlich für eine andere Partei entschieden“, erklärte ein Schüler aus Jahrgang zwölf.
Und auch bei den Lehrern kam die Veranstaltung gut an. „Mir war es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler so etwas live erleben und sich besonders die (zukünftigen) Erstwähler mit ihrer Verantwortung und der bevorstehenden Wahl auseinandersetzen. Es freut mich, dass diese Veranstaltung so gut angenommen wurde und zum Denken angeregt hat“, erklärte Vivien Pracejus nach der Podiumsdiskussion.