Ratzeburg (pm). Endlich war es wieder so weit, dass der Kiwanis Club Ratzeburg den „Heinrich Zille Preis“ nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen verleihen konnte. Der diesjährige und damit 17. Preisträger ist Rainer Welbers aus Ratzeburg.
Der derzeitige Kiwanis-Präsident Dr. Eckhard Zunker aus Mölln begrüßte im Rokkokosaal des Kreismuseums eine auf 40 Personen begrenzte Gästeschar und erklärte, dass der Preis kein Kunstpreis ist, sondern dass damit Personen geehrt werden, die sich uneigennützig und nicht im Lichte der Öffentlichkeit stehend für andere Menschen insbesondere für Kinder und Jugendliche einsetzen. Und aus diesem Grunde hatte sich der Club schon im Januar 2021 einstimmig für Rainer Welbers entschieden. Der Preis ist mit einem Preisgeld von 1.000 Euro, einer Medaille und einem limitierten Zille-Druck „Eene kleene Freundin…“ versehen. Der Preis wird im zweijährigen Rhythmus verliehen und deshalb wäre die Preisverleihung schon im Jahr 2020 fällig gewesen, musste aber wegen Corona um ein Jahr auf 2021 verschoben werden
Präsident Dr. Zunker wies weiter darauf hin, dass sich der Club in besonderem Maße für bedürftige und/oder behinderte Kinder und Jugendliche einsetzt und im laufenden Jahr einen Autositz für den kleinen NIK gespendet hat, die Kreismusikschule und eine Jugendfreizeit für Kinder aus dem Hochwassergebieten unterstützt sowie eine Spende für die Hochwasseropfer geleistet hat.
Die Feier wurde musikalisch begleitet von einigen Freunden des Preisträgers, die sich unter Leitung von Jens Fischer „Hochleistungs-Breitensport-Musiker“ nennen. In Grußworten würdigten Stadtpräsident Feußner aus Ratzeburg und Bürgervorsteher Jan-Frederick Schlie aus Mölln sowohl das gesellschaftliche Engagement des Clubs und auch des Preisträgers. Landrat Dr. Christoph Mager bedauerte, dass er wegen einer wichtigen Sitzung nicht persönlich teilnehmen konnte und erinnerte in einem schriftlichen Grußwort an seine eigene Zeit als Jugendlicher im Judo Club und an Welbers.
Die Arbeit und das gesellschaftliche Engagement von Rainer Welbers würdigten im Wechsel die langjährigen Weggefährten Rüdiger Jung und Anke Welbers. Sie begannen mit einem Glückwunsch, denn Rainer Welbers feier+e an diesem Tag seinen 73. Geburtstag
Welbers ist im Rheinland geboren und hatte schon dort seine ersten Verbindungen zum Jugendherbergswerk. Nach seinem Wehrdienst in Schleswig-Holstein war er bis 1983 Herbergsvater in Ratzeburg und danach bis 1995 in Bad Malente. Aus dieser Zeit stammt sein ehrenamtliches Engagement und der Respekt für gemeinnützige Organisationen, das bis heute unverändert anhält.
Ein weiteres Engagement gehört dem To-Judo-Kan- Club Ratzeburg und seiner Arbeit dort. Die Laudatoren gliederten ihre Würdigung für Welbers unter die Schlagworte : Bescheidenheit, Wertschätzung der Mitmenschen, Höflichkeit, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und bescheinigten dem Preisträger sein über 50 Jahre währendes Engagement für das Jugendherbergswerk und den Judo Club und darüber hinaus in vielen anderen Funktionen des Lebens und der Fähigkeit auch betriebswirtschaftliche Zahlen analysieren und einordnen zu können.
Sie schlugen einen Bogen zu einer Aussage von Heinrich Zille „In der Badewanne lernt man nicht schwimmen“ und verwiesen darauf, dass Rainer Welbers getreu diesem Motto die Jugendlichen gelehrt hat, Mut zu zeigen ohne Übermut, Herausforderungen anzunehmen, Wagnisse einzugehen und Selbstvertrauen zu entwickeln, eben „schwimmen zu lernen.“ Und diese Aussage verbindet sich mit den wesentlichen Werten des Judosports: Mut, Selbstbeherrschung, Ernsthaftigkeit, Respekt und Ehrlichkeit und „der wichtigste Mensch ist immer der, der Dir gegenübersteht!“
Rainer Welbers selbst kommentierte in seinem kurzen Schlusswort, dass er nicht selbstlos gehandelt hat, sondern das getan hat, was er für wichtig und richtig hielt und was ihm deshalb Freude bereitet hat, es zu tun. Die Feierstunde wurde mit einem Chorgesang seiner Freunde „So wie Raina ist keina“ und dem Text von Zille:
Jibt dir det Leben eenen Knuff, denn weene keene Träne,
lach Dir nen Ast und setz Dir druff und baumle mit de Beene…..!
Anschließend lud der Kiwanis Club Ratzeburg zu einem Sekt/Saftempfang vor der Tür des Kreismuseums ein, weil ein Empfang im Foyer des Hauses aus Corona-Hygiene-Gründen nicht erlaubt war, was aber bei klarem Abendlicht ein besonderes Erlebnis wurde.