Ratzeburg (pm). Aufgrund eines Hinweises eines Anwohners im Wohngebiet Barkenkamp, dass einige Flächen im nahstehenden Grünzug sehr stark mit Beständen von Jakobskreuz durchsetzt sind, wurde vom städtischen Grünamt ein Ortstermin zur Einschätzung durchgeführt. Bei der Begehung wurde auf Anhieb eine sehr starke Verbreitung der Raupen des Blutbären (Tyria jacobaeae) festgestellt. Stichprobenartig konnte die Anzahl auf rund 20 Exemplare pro Quadratmeter geschätzt werden, ein deutlicher Hinweis auf die Selbstregulierungsmechanismen der Natur.
Ein Eingreifen durch den Menschen, beispielsweise durch eine Mahd, hätte auch die Zerstörung dieses wertvollen Nützlings zur Folge. Bei genauerer Betrachtung zeigte sich die die Grünflächen am Barkenkamp voller Artenvielfalt bei Pflanzen und Insekten. Dies gilt auch für das Jakobskreuzkraut, das eine heimische Wildpflanze ist. Es bietet einer Vielzahl von Insekten und Pflanzen Lebensraum wie Nahrung und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität.
Die mit ihm in Verbindung gebrachte Gefährdung betrifft ausschließlich Nutztiere wie Rinder und Pferde, die auf den dortigen Grünflächen sowie angrenzend allerdings nicht gehalten werden. Entsprechend sieht das städtische Grünamt keine Notwendigkeit, dort maschinell einzugreifen und die natürlichen Prozesse, die über den festgestellten Bestand der Blutbären auch das Jakobskreuzkraut in Schach halten, zu verändern. Informationen zum richtigen Umgang mit dem Jakobskreuzkraut sind übrigens in einer Broschüre der Stiftung Naturschutz und der Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume zusammengefasst: “Umgang mit dem Jakobskreuzkraut – Melden – Dulden – Bekämpfen“