Mölln (pm). Um die Zukunft der Kreisforsten im Herzogtum Lauenburg, dem größten kommunalen Wald des Landes, wurde heftig gestritten. Der Blick auf den Wald war dabei sehr unterschiedlich: einerseits wurden Wirtschaftsinteressen herausgestellt, andererseits der Wald als Bürgerwald gesehen, als gefährdetes Ökosystem, dass in Zeiten des Klimawandels ein wichtiger Faktor ist.
In dem Bemühen um eine sachliche und fachliche Auseinandersetzung zum Thema „klimagerechte Waldpolitik“ lädt ‚Die Linke‘ des Kreises Herzogtum Lauenburg am Sonntag, 8. August 2021, um 14 Uhr zu einem informativen Waldspaziergang mit dem Waldexperten Dr. Lutz Fähser ein: „Der klimastabile Wald“ – Treffpunkt ist vor dem Quellenhof in Mölln, Hindenburgstraße 16. Eine Anmeldung ist formlos unter der Emailadresse info@dielinke-khl.de möglich.
Im April dieses Jahres hatte die DIE LINKE zusammen mit der SPD unter Einbeziehung der Umweltverbände BUND und NABU ein Konzept zum „Lauenburger Klimawald“ erstellt, in dem eine naturnahe Bewirtschaftung und eine deutliche Reduzierung der Hiebsätze gefordert wird. (https://www.spd-rz.de/wp-content/uploads/sites/1245/2021/04/Konzept_Lauenburgischer_Klimawald_-1.pdf) „Dieses Forderungspapier sollte eigentlich gemeinsam in die Beratungen der Forsteinrichtung getragen werden“, erläutert Yvonne Treptow, Kreisverbandssprecherin der Linken, das Papier. Treptow: „Die SPD hat sich allerdings aufgrund der „demokratischen Mehrheitsverhältnisse“ im Kreistag, kurz vor der Abstimmung dazu entschieden, das Konzept nicht weiter zu verfolgen und hat stattdessen mit den Fraktionen der CDU und der FDP einen ‚Kompromiss‘ ausgehandelt. Das am 3. Juni 2021 im Kreistag beschlossene Konzept für die Kreisforsten für die nächsten zehn Jahre ist eine deutliche Verschlechterung gegenüber den Vorjahren, von einer deutlichen Reduzierung der Einschlagsmenge ist in dem Kompromisspapier nichts mehr zu finden – und das angesichts zunehmender Wetterextreme.“
In dem Beschluss des Kreistages heißt es „[…] in den ersten fünf Jahren wird die Hälfte der Nutzungsansätze über den Zehn-Jahreszeitraum genutzt […]“– Treptow: „Diese Formulierung suggeriert, dass nur die Hälfte der Einschlagsmenge genutzt wird. Dem ist aber nicht so, denn bei dem jetzigen Sachstand ist es nicht ausgeschlossen, dass in den darauffolgenden fünf Jahren die verbleibenden 50 Prozent eingeschlagen werden, was eine drastische Steigerung der Hiebsätze bedeuten würde und mit einer naturnahen Bewirtschaftung nicht in Einklang zu bringen ist. Zwar soll es nach fünf Jahren eine Prüfung durch die Kreisforsten geben, diese wird aber nicht durch eine unabhängige Instanz überprüft.“