Ratzeburg (pm). Das geplante Modernisierungs-, Umbau- und Erweiterungsprojekt an der Ruderakademie Ratzeburg hat eine neue Stufe erreicht: Mit dem Spatenstich am 5. Juli 2021 hat die Stadt Ratzeburg als Bauherr symbolisch die Bauphase eingeleitet. Vertreter aus Bund, Land, Stadt sowie der Ruderverband und das Projektteam haben an diesem besonderen Event teilgenommen.
Prominente Ehrengäste stimmten zur Begrüßung auf den anschließenden Spatenstich ein: Neben der Ministerin für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Sabine Sütterlin-Waack, dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, Stephan Mayer, sowie dem Ratzeburger Stadtpräsidenten, Ottfried Feußner, fand auch der Vorsitzende des Deutschen Ruderverbands, Siegfried Kaidel, motivierende und bestärkende Worte.
Dr. Sabine Sütterlin-Waack betonte die gemeinsamen finanziellen Anstrengungen von Stadt, Land und Bund: „Die Akademie in Ratzeburg hat eine enorme Bedeutung für den Hochleistungs-Rudersport in unserem Land. Und sie ist ein tragender Baustein für die Arbeit des Deutschen Ruderverbands. Gemeinsam machen wir die Ruderakademie fit für die Zukunft. Wir sorgen dafür, dass hier weiterhin Hochleistungsstandards erfüllt werden.“
Als Vertreter des Bundes ordnete Stephan Mayer das Projekt auf einer übergreifenden Ebene ein: „Ratzeburg ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bund, Land und Stadt und damit ein Leuchtturmprojekt für gute Zusammenarbeit. Für die Ruderakademie Ratzeburg bedeutet dies zukünftig eine besondere Qualitätssteigerung im Rudersport. Die Maßnahme stellt für den Bund die größte geförderte Einzelmaßnahme im Sportbereich mit dem Förderbescheid 2020 dar.“
Ottfried Feußner betrachtete das Projekt auch aus historischer und kultureller Sicht: „Die Ruderakademie hat für die Stadt Ratzeburg eine besondere historische Bedeutung. Seit dem Bau 1967 ist das Rudern aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. Der Blick auf den See wäre unvollständig ohne die Ruderboote der Akademie. Sie gehören einfach zum Stadtbild.“
Siegfried Kaidel stellte die Bedeutung der Modernisierungsarbeiten für den deutschen Rudersport in den Fokus: „Mit der großartigen Unterstützung durch den Bund, das Land Schleswig-Holstein und die Stadt Ratzeburg wird das Verbandszentrum des Deutschen Ruderverbandes – die Ruderakademie Ratzeburg mit ihrem Bundesstützpunkt und dem Sportinternat Ratzeburg – zukunftsfähig modernisiert und erweitert. So können auch weiterhin olympische und paralympische Erfolge in Ratzeburg mit einem hochmodernen Diagnose- und Trainingszentrum vorbereitet werden.“
Die nächsten Schritte: Ab dem 5. Juli 2021 werden zunächst die Abbrucharbeiten und die Errichtung von Provisorien beginnen. Dazu gehört beispielsweise der Bau einer Stahltreppe, die den Zugang zu den Sporthallen während der Bauzeit sichern soll. Hinter den Kulissen spielt sich aktuell die Vergabe der Bauleistungen ab. Insgesamt sind es 32 Vergaben aus verschiedenen Fachrichtungen, die jetzt sukzessive ausgeschrieben werden. Das Bauende des zeitlich ambitionierten Projektes ist für Ende 2022 avisiert.
Über das Projekt
Die Ruderakademie Ratzeburg nimmt eine herausgehobene Position im Deutschen Ruderverband e. V. ein. Der Standort gilt seit Jahrzehnten als Verbandszentrum und wurde in der Vergangenheit vom Deutschen Olympischen Sportbund als Bundesleistungszentrum eingestuft. Da die aktuellen Kapazitäten der Ruderakademie für die geplante Nutzung nicht mehr ausreichend sind, besteht der dringende Bedarf einer baulichen und strukturellen Anpassung aller Bereiche. In einem umfangreichen Modernisierungs-, Umbau- und Erweiterungsprojekt soll die Ruderakademie jetzt ein neues Gesicht bekommen und an die Standards des modernen Hochleistungssports angeglichen werden.
Die Umbau-, Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten betreffen die Bereiche:
Sportinternat
sportmedizinische Diagnostik
Verwaltung und Schulung
Verpflegung
technische Ausrüstung
die Bootshallen und Trainingsräume
sowie die Außenanlagen.
Mit den Modernisierungsarbeiten sollen die Kapazitäten erhöht, adäquate Hochleistungsstandards erfüllt und Trainingsmöglichkeiten optimiert werden. Diese Umgestaltung soll der Weiterentwicklung des Rudersports und der Anhebung der Standards zu Gute kommen.
Das Projektteam – bestehend aus der Stadt Ratzeburg (Auftraggeber), dem Deutschen Ruderverband e. V., der Ruderakademie Ratzeburg, dem Architekturbüro Streich-Grage Architekten sowie der Projektsteuerung Tewis Projektmanagement GmbH – freut sich auf die weitere Zusammenarbeit. Dabei haben sie das gemeinsame Ziel immer vor Augen: die Ruderakademie zu einem High-Performance-Center aufzuwerten, in dem die Sportler*innen ein Umfeld bekommen, wo sie über sich hinauswachsen können.
Mit der Unterstützung vom Bund (5,05 Millionen Euro) und dem Land Schleswig-Holstein (7,04 Millionen Euro) ist die Finanzierung des Umbaus sichergestellt. Durch den Eigenanteil der Stadt Ratzeburg beläuft sich der Gesamtwert des Projektes auf 12,8 Millionen Euro.
Weitere Informationen unter www.ratzeburg.de, Rubrik Stadtentwicklung & Bauen.