Herzogtum Lauenburg (pm). Auch im Juni hat die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg erneut abgenommen. So sind in diesem Monat 90 Menschen weniger als noch im Mai bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe arbeitslos gemeldet. Die Gesamtzahl beträgt aktuell 5.647.
In der Folge ist die Arbeitslosenquote gegenüber Mai um 0,1 Prozentpunkt auf jetzt 5,3 Prozent gesunken. Vor einem Jahr waren im Juni 6.128 Menschen und damit 481 mehr arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 5,8 Prozent. „Die deutlich gesunkenen Infektionszahlen und die damit einhergehenden Lockerungen machen sich am Arbeitsmarkt bemerkbar. Mit jetzt 5,3 Prozent registrieren wir die niedrigste Arbeitslosenquote seit Inkrafttreten der Corona-Beschränkungen im März vergangenen Jahres. Die Arbeitslosigkeit sinkt kontinuierlich. Insbesondere zwei Indikatoren deuten darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt auch außerhalb der saisonalen Schwankungen weiter positiv entwickelt. So bleibt die Zahl der Menschen, die sich aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos gemeldet haben, im Juni weiterhin auf einem niedrigen Niveau und mit 335 neuen sozialversicherungspflichtigen Stellen registrieren wir den höchsten Stellenzugang in einem Monat seit November 2019. Das zeigt mir, dass die Unternehmen steigende Personalbedarfe haben und lässt mich hoffnungsvoll nach vorne blicken“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg.
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Juni 335 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 26 mehr (plus 8,4 Prozent) als im Vormonat und 156 mehr (plus 87,2 Prozent) als im Juni vergangenen Jahres.
Damit sind aktuell insgesamt 1.463 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 134 oder 10,1 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 220 Stellen mehr. „Der hohe Stellenzugang in diesem Monat zeigt, dass die Unternehmen zunehmend wieder mehr neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchen. Insbesondere in den Bereichen Einzel- und Großhandel, Gast- und Baugewerbe sowie öffentliche Verwaltung sind mehr Stellen als in den Vormonaten dazugekommen“, sagt die Agenturchefin.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.267. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 6,8 Prozent und bleibt damit unverändert zum Vormonat. Im Juni des Vorjahres lag sie bei 7,1 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.
Kurzarbeit
Die Zahl der Betriebe aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg, die im Juni* neu Kurzarbeit angezeigt haben, liegt bei vier. In den Anzeigen wird bei 33 Beschäftigten ein Arbeitsausfall erwartet. Im Vormonat lag die Zahl bei insgesamt 14 Neuanzeigen für 76 Mitarbeitende, im April waren es 19 Anzeigen für 57 Beschäftigte.
„Die Zahl neuer Anzeigen auf Kurzarbeit ist auf ein niedriges Niveau gesunken. Mit den jetzt geltenden Lockerungen gehe ich davon aus, dass coronabedingte Arbeitsausfälle weniger werden“, sagt die Chefin der Arbeitsagentur. Daten zum tatsächlichen Umfang der Kurzarbeit im Kreis Herzogtum Lauenburg liegen jetzt für den Monat Januar vor. „Seinerzeit waren insgesamt 4.989 Beschäftigte in 764 Betrieben von einem Arbeitsausfall betroffen. Die verschärften Lockdown-Regelungen ab Mitte Dezember hatten die Kurzarbeit wieder deutlicher ansteigen lassen. Insgesamt 930 Mitarbeitende mehr als im Dezember hatten in der Folge kurzgearbeitet, die Zahl der Unternehmen in Kurzarbeit stieg um 110″, berichtet Wieczorek.
*bis zum 24. Juni 2021
Ausbildungsmarkt: auch jetzt noch gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz – Hotline in der Ferienzeit nutzen
Bei der Suche nach Auszubildenden für den kommenden Ausbildungsbeginn sind die Unternehmen im Kreis Herzogtum Lauenburg jetzt in der heißen Phase. Seit Herbst vergangenen Jahres haben sie der Arbeitsagentur insgesamt 950 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 62 oder sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Für 480 und damit rund die Hälfte sind aktuell aber noch keine Auszubildenden gefunden.
Daher appelliert Agenturchefin Wieczorek insbesondere an die Ausbildungssuchenden, die sich bislang nicht bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur gemeldet haben: „Nutzt in den Ferien die Zeit und die Angebote unserer Berufsberatung, um Euch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz helfen zu lassen. Es bestehen auch auf den letzten Metern gute Chancen für den Einstieg in eine Ausbildung.“ In den Sommerferien ist für Jugendliche aus den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Herzogtum Lauenburg extra eine Hotline eingerichtet worden. „Dienstags und donnerstags in der Zeit von 8 – 15 Uhr sind unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater unter der Rufnummer 0 45 31 / 167 – 154 jetzt ohne Umwege direkt am Telefon erreichbar“, so Wieczorek.