Mölln (pm/aa). Traditionellerweise wird jährlich im Rahmen des Neujahrsempfangs der Stadt Mölln der Jugendehrenamtspreis verliehen. Aufgrund der Corona-Pandemie musste der letzte Neujahrsempfang entfallen. Somit gab es bislang für dieses Jahr auch noch keinen neuen Jugendehrenamtspreisträger. Die Gemeinschaftsstiftung Mölln sowie die Stadt haben das vergangenes Wochen auf dem Gelände der DLRG Mölln am Luisenbad nun nachgeholt.
Der Ehrenamtspreis für engagierte Jugendliche der Stadt wurde zum bereits zehnten Mal verliehen und war somit ein kleines Jubiläum. Mit dieser Verleihung soll die Solidarität junger Bürger gefördert und herausgefordert werden. „Ich habe kürzlich ein Interview mit zwei 17jährigen Schülerinnen aus Berlin gelesen, in dem mit ihnen über Ehrenamt gesprochen wird. Dabei wurde unter anderem die Frage gestellt: Wundert euch, dass manche eurer Mitschüler nicht wissen, was ein Ehrenamt ist? Die Antworten lauteten in etwa so: Nein, eigentlich nicht. Viele in unserem Alter haben irgendein Hobby, aber die meisten, die etwas Gutes für ihren Verein oder ihren Verband tun, machen sich keine Gedanken darüber, dass das nicht selbstverständlich ist. Mit dem Begriff Ehrenamt kommen sie gar nicht in Berührung. Im Übrigen ist es auch nicht so, dass man in unserem Alter über ehrenamtliche Tätigkeiten stolpert. In meinem Freundeskreis würde viele auch nichts in dieser Hinsicht machen. Während Sportvereine noch um junge Leute werben, gehen soziale Organisationen weniger auf Jugendliche zu.
Deshalb gehen wir in unserer Stadt diesen Weg der Anerkennung von jugendlichem ehrenamtlichen Engagement schon seit längerer Zeit. In diesem Jahr hatte die Jury erneut eine schwere Wahl, es gab drei unglaublich gute Nominierungen. Aber wie es bei einer Preisverleihung nun mal ist, kann nur einer den Preis bekommen“, leitete Wolfgang Engelmann, Vorsitzender des Vorstandes der Gemeinschaftsstiftung Mölln, seine Laudatio ein.
2020 wurde zuletzt Nico Maximilian Trettin für sein Engagement geehrt. Er erhält als dauerhafte Erinnerung eine Nachbildung dieser Eule. Das Original geht an den jeweils neuen Preisträger.
Engelmann weiter: „Ich erwähnte schon, dass wir für die diesjährige Preisverleihung drei ganz großartige Vorschläge hatten. Glückwunsch zu dieser Nominierung an Luisa Manegold (18 Jahre alt) von der Stadtjugendpflege Mölln, die dort schon seit 2017 und im Ortsjugendring bereits seit 2014 engagiert ist. Seit 2020 ist sie Sprecherin des Kinder- und Jugendbeirates der Stadt Mölln.
Jannik Rittwage (23 Jahre alt), die sich beim DRK-Ortsverein Mölln in der Jugendarbeit, in seinen Schulen in der Schülervertretung und in der Möllner Schützengilde engagiert hat
Wie auch bei der Verleihung des Oscar kann es bei einer Preisverleihung nur einen Preisträger geben, aber viele Gewinner. Und die beiden nicht ausgezeichneten jungen Menschen haben durch ihr Engagement viel Anerkennung erworben.“
Der Preisträger im Jahr 2021 ist Bennet Walther geworden, wie Engelmann sodann verkündet: „Bennet ist 21 Jahre alt und bereits seit einigen Jahren ehrenamtlich engagiert. Er hat seinen Realschulabschluss an der Gemeinschaftsschule Mölln gemacht und absolviert gerade eine Ausbildung zum Notfallsanitäter. Nach seinen ersten Schwimmerfahrungen bei der MSV landete er bei der Möllner DLRG, von der er sagt, dass er dort sein Herzblut in Bezug auf Ehrenamt verloren hat, wobei er auch noch beim DRK Mölln aktiv ist. Mit vierzehn Jahren begann sein ehrenamtlicher Einsatz. Juleica-Kurs, Jugendvorstand bei der DLRG, Wachführer, und damit eine tragende Stütze für die Badesicherheit der Möllner Freiwasserbadestellen. Im Rahmen des Wasserrettungsdienstes qualifizierte er sich zum DLRG Bootsführer.“
Er selbst sagt von sich: „Ich wurde überall schnell mit in die Verantwortung genommen“ – warum wohl? Dazu die DLRG Mölln: „Wir sind dankbar Bennet als Mitglied in unserem Verein zu haben. In allen Bereichen tritt Bennet mit Enthusiasmus und Freude auf, so dass jeder gerne mit ihm zusammenarbeitet. Bennet ist mit seinen 21 Jahren bereits ein Vorbild für jüngere Mitglieder und vermittelt permanent Spaß am Ehrenamt“.
Engelmann weiter: „Bei aller Einbindung in seine ehrenamtlichen und ausbildungsmäßigen Verpflichtungen verspürt Bennet ein starkes Freiheitsgefühl, das er mit seiner eigenen HONDA als Motorradfahrer leben kann. Bei diesem Freiheitsgefühl waren für ihn die Corona-Einschränkungen ein herber Einschnitt und er hofft, wie wir wohl alle darauf, dass wir möglichst bald wieder zur Normalität zurückkehren können. Im Übrigen hat er eine sehr dezidierte Haltung zu allen Corona-Maßnahmen, da er ja insbesondere bei seinen Einsätzen als Rettungssanitäter alle Facetten von Gefahren kennenlernen konnte. Helfen aus Leidenschaft hat sicherlich zu seiner Entscheidung geführt, die sehr anspruchsvolle dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter zu machen. Ich freue mich, in diesem Jahr erneut einen so großartigen jungen Menschen mit unserem Preis auszeichnen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch – Bennet Walther!“
Hintergrund
Der zu verleihende Preis – eine Eule – wurde von dem Möllner Künstler und Bildhauer Hans-Werner Könecke extra für diesen Zweck kostenlos entworfen und gestaltet. Dazu wird durch die Gemeinschaftsstiftung dem Preisträger ein Geldpreis in Höhe von 500 Euro überreicht. Der Preisträger kann über die Verwendung dieses Betrages innerhalb seiner Ehrenamtsorganisation bestimmen. Mit einer bronzenen Eule sowie einem Preisgeld über 500 Euro würdigt die Stiftung zusammen mit der Stadt Mölln Jahr für Jahr im Rahmen des Neujahrsempfang die Engagement junger Möllner für das Gemeinwohl.