Herzogtum Lauenburg (pm). Die FDP-Kreistagsfraktion sieht in dem Beschluss des Kreistages zur Forsteinrichtung eine gute Grundlage für eine Bewirtschaftung der kreiseigenen Wälder. Die FDP hat in zwei Anträgen ihre Vorstellungen eingebracht. Diese sind im Beschluss des Kreistags weitgehend berücksichtigt.
Dr. Christel Happach-Kasan, Mitglied der FDP-Kreistagsfraktion: „Die Bewirtschaftung als Dauerwald nach den Grundlagen der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft wird fortgesetzt, die ökologisch wertvollen Altwälder werden schonend genutzt, 16 Prozent der Waldfläche aus der Nutzung genommen, Eichen als klimastabile Bäume mit besonderer Bedeutung für die Biodiversität werden auf Antrag der FDP verstärkt gefördert.“ Ökologie und Ökonomie gingen Hand in Hand. Natur- und Klimaschutz, Holzproduktion und Erholungsfunktion würden gewährleistet.
Schon jetzt liege laut FDP der Holzvorrat in den Kreisforsten mit 396 Festmetern pro Hektar über dem durchschnittlichen Holzvorrat in Deutschland. Der im Kreistagsbeschluss festgelegte Hiebsatz gewährleiste die Nachhaltigkeit der Holznutzung. Es werde weniger eingeschlagen als nachwächst. Aber die alleinige Fokussierung auf den Hiebsatz werde aus Sicht der Liberalen den komplex strukturierten Wäldern nicht gerecht. Seltene Arten wie zum Beispiel der Eichenzangenbock seien in unseren Wäldern heimisch. Es werde außerdem verkannt, dass auch Holznutzung ein Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaft ist, weil andere weniger klimaschonend produzierte Materialien ersetzt werden. Holz statt Plastik, Aluminium, Stahl oder Stein.
Die Stellungnahme der Grünen zum Beschluss des Kreistages mit der Begründung ihrer Ablehnung folge dem St-Florianprinzip. In Hamburg werde Holzbau mit grüner Zustimmung gefördert, in Berlin ein Wohnungsbauprogramm von 5.000 Wohnungen in Holzbauweise beschlossen, aber in den Wäldern solle kein Holz geschlagen werden. Das passt nach Meinung der FDP nicht zusammen. Hapach-Kasan: „Wo soll das Holz herkommen? Von weither aus Sibirien, wo nicht einmal ein Prozent der Wälder nach FSC oder PEFC zertifiziert sind? Die Stellungnahme der Handwerkerschaft zeigt die regionale Bedeutung der Holznutzung auf.“