Ratzeburg (pm). Die Bäume unterhalb des Parkdecks „Am Wall“ auf der Ratzeburger Insel sind seit vielen Jahren immer wieder Opfer von mutwilligem Baumfrevel geworden. Seit 2012 wurden dort Anpflanzungen durch Ringelungen, Vergiftungen, Aufbohrungen oder Sägungen vernichtet.
Mehr als 30 Bäume sind inzwischen Opfer dieser verachtenswerten Taten geworden. Täter ließen sich bislang nicht ermitteln, werden aber im direkten Umfeld vermutet. Besonders deutlich richten sich die Anschläge gegen Pyramideneichen, die direkt unterhalb des Parkdecks gepflanzt wurden und mit ihrem schlanken Wuchs das kantige Erscheinungsbild des Gebäudes entschärfen sollen. Einer dieser Bäume ist bereits zwei Mal Anschlagsziel geworden und kämpft sich immer wieder zurück. „Es ist der tapferste Baum in Ratzeburg“, sagt Heinrich Meyer vom städtischen Grünflächenamt, der über viele Jahre die böswilligen Aktionen ‚Am Wall‘ dokumentiert und zur Anzeige bringt. Inzwischen, so Meyer, sei ein Schaden von fast 40.000 Euro entstanden. Doch allen Anzeigen und Berichterstattungen zum Trotz werden die Angriffe gegen die Bäume fortgesetzt.
Zwei junge Pyramideneichen, Nachpflanzungen von zerstörten Bäumen, sind durch Gift zum Absterben gebracht worden. Unansehnlich ragen sie als Totholz in die Höhe und sollen genauso jetzt einfach stehen bleiben. „Wir haben im Rathaus wirklich genug von diesen widerlichen Aktionen und werden diese Bäume jetzt wie Mahnmale behandeln“, sagt Bürgermeister Gunnar Koech. Gemeinsam wurde dort die Idee entwickelt, mit Hinweistafeln auf das verwerfliche Geschehen aufmerksam zu machen, die vom städtischen Bauhof jetzt aufgestellt wurden. Auf einer wird zu den Untaten informiert, ein anderes enthält die Gedanken einer Bürgerin zu diesen traurigen Vorgängen. „Die toten Pyramideneichen werden dort erst weichen, wenn sie die Verkehrssicherheit gefährden. Erfahrungsgemäß wird das viele Jahren dauern. Bis dahin kann jeder sehen, wie manche Menschen mit unseren Bäumen umgehen“, sagt Heinrich Meyer.