Herzogtum Lauenburg (pm). Andrea Wolansky ist Integrationslotsin im Kreissportverband (KSV) Herzogtum Lauenburg. Sie kümmert sich erfolgreich um die Integration von Migrantinnen in die Gesellschaft, so zum Beispiel über die Durchführung von Fahrradkursen für geflüchtete Frauen, damit diese ihre eigene Mobilität verbessern können. Seit Februar dieses Jahres setzt sie in Kooperation mit der Familienbildungsstätte in Ratzeburg nun eine weitere Maßnahme um.
Christine Nolze, Leiterin der Ratzeburger Familienbildungsstätte, stellt den benötigten Raum zur Verfügung. Einmal pro Woche bietet Wolansky eine Online-Sportstunde unter dem Motto „Sprachschritte“ für eine fünf- bis zehnköpfige Gruppe von Migrantinnen aus Syrien, Irak, Armenien und Tschetschenien an. Die teilnehmenden Frauen tun dabei mit ihrer Gymnastik nicht nur etwas für ihre Gesundheit, sondern frischen auch in jeder Trainingsstunde ihre Deutschkenntnisse auf. Die Übungsleiterin schreibt ihren Teilnehmerinnen zum besseren Verständnis wichtige Begriffe in Zusammenhang mit den Übungen auf ein Flipchart, damit sie diese Wörter nicht nur hören, sondern auch geschrieben sehen.
Im Anschluss an die Übungsstunde bietet Andrea Wolansky den Frauen noch die Möglichkeit, etwas länger auf der Video-Plattform zu bleiben, damit sie sich informell austauschen und ihren Kontakt zueinander festigen können – auf Deutsch. Die Frauen nehmen dieses Angebot gern an, denn durch die geltenden Kontaktbeschränkungen haben sie den Kontakt nach „außen“ ein ganzes Stück weit verloren, worunter auch die bisher erworbenen Sprachkenntnisse leiden. Um hier die Kontakte wieder zu ermöglichen und Bewegung mit Lernen zu verbinden, ist die Idee der „Sprachschritte“ entstanden.
Der erste Kurs, der als Testlauf dienen sollte, ist mittlerweile abgeschlossen. Aufgrund der positiven Resonanz hat der KSV Herzogtum Lauenburg sich entschieden, den Kurs fortzusetzen − sehr zur Freude der Teilnehmerinnen zwischen Anfang 20 und Mitte 50.
Das Format soll voraussichtlich auch in der Nach-Corona-Zeit weitergeführt werden − wenn möglich – dann auch in Präsenz.