Herzogtum Lauenburg (pm). Aus Anlass des 100. Geburtstages von Sophie Scholl widmet die Stiftung Herzogtum Lauenburg das „Thema der Woche“ auf ihrem Kulturportal der studentischen Widerstandsgruppe Weiße Rose und sendet dazu ab Montag, 10 Mai, einen Podcast. Lothar Obst aus Mölln wird die Studenten der Weißen Rose vorstellen und aus ihren beiden letzten Flugblättern vom Januar und Februar 1943 lesen.
Sophie Scholl wurde am 9. Mai 1921 in Forchtenheim am Kocher geboren und wuchs zusammen mit ihren älteren Geschwistern Inge, Hans und Elisabeth sowie den jüngeren Werner und Mathilde in einem freien, humanistisch und christlich geprägten Elternhaus des klassischen Bildungsbürgertums auf. Der Vater Robert, ein liberaler aber parteiloser Demokrat, war Bürgermeister, die Mutter Magdalena evangelische Diakonisse. Früh engagierte sich Sophie im Bund Deutscher Mädel (BDM), wurde Gruppenführerin und feierte zum Entsetzen ihrer Eltern sogar ihre Konfirmation in HJ-Uniform. Doch genauso wie ihr Bruder Hans, der noch 1935 Fahnenträger auf dem NSDAP-Reichsparteitag in Nürnberg war, entfremdete sich Sophie von ihrer anfänglichen Euphorie für das NS-Regime und trat in offene Opposition zum Nationalsozialismus.
Zusammen mit den Medizinstudenten Alexander Schmorell, Willi Graf und Christoph Probst sowie dem Philosophie-Professor Kurt Huber bildeten Hans und Sophie Scholl an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität den Kern der Widerstandsgruppe Weiße Rose, die von Mai 1942 bis Februar 1943 sechs Flugblätter verfasste und vornehmlich in München, Schwaben und Österreich verteilte. Alle sechs Mitglieder wurden vom Volksgerichtshof unter seinem berüchtigten Präsidenten Roland Freisler zum Tode verurteilt und von den Nationalsozialisten ermordet. Der Beitrag sind ab dem 10. Mai 2021 abrufbar unter www.kulturportal-herzogtum.de.