Lehmrade (pm). Der öffentliche Aufruf des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) von Anfang März löste in Lehmrade ein großes Echo aus. Dort in der Ortsmitte mit zwei Teichen fanden seit Jahren jeweils hunderte von Amphibien den Straßentod. Eine Anliegerin ergriff die Initiative und der BUND organisierte durch seinen Krötenspezi Stamer kurzfristig einen Ortstermin mit Bürgermeisterin Cornelia Wagnitz am nächsten Sonntagvormittag, an dem ihr Stellvertreter Wolfgang Boenisch und dazu sieben Frauen teilnahmen.
Leicht wurde man sich einig, dass Schutzmaßnahmen gegen den Straßentod erforderlich sind. Die Gemeinde war bereit die Zaunkosten in Höhe von 1.500 Euro zu tragen, die Amphibiengruppe verpflichtete sich, unter Anleitung des BUND den Aufbau der Schutzanlage gemeinsam mit Feuerwehr und Gemeinde zu leisten, dazu auch die Zaunbetreuung und die Kartierung der gefangenen Amphibien bis Ende April durchzuführen.
Am folgenden Sonnabend wurden die drei Schutzbereiche eingezäunt und am 22. März begannen die Kartierarbeiten jeweils morgens vor 8 Uhr und abends ab 21 Uhr. Dazu fanden sich feste Gruppen von Frauen und Kindern aus Lehmrade, die sich untereinander gut abstimmten. Bis Ende März wurden schon 807 Amphibien gerettet und sicher an den Laichgewässern ausgesetzt. Der BUND überreichte zwei Hefte an die Gruppe zur Bestimmung der acht vorkommenden Amphibienarten. Mit 85 Prozent sind die Erdkröten am häufigsten, gefolgt von Grasfröschen (6,5 %) und Moorfröschen (3,1 %).
Die BUND-Amphibiengruppe würde sich über weitere Interessierte und Helfer freuen, die sich bei Imke Driehorst unter der Telefonnummer 0172-9715324 oder per Email an Imke.Driehorst@arcor.de melden können. Für den Sommer planen Gemeinde und BUND-Gruppe in den Teichen die Braunfrosch-Laichplätze gemeinsam so zu verbessern, dass die Froschbrut gut gegen Fraßfeinde geschützt wird.