Herzogtum Lauenburg (pm). „Es ist ein bemerkenswerter Vorgang, dass beide Kreistagsfraktionen (SPD und Linke) einen Forderungskatalog zur Forsteinrichtung der Kreisforsten bereits abschließend vorgelegt haben, bevor die Stellungnahmen der Stakeholder, der zu den Ergebnissen der Forsteinrichtung angehörten Verbände, veröffentlicht wurden“, erklärt Dr. Christel Happach-Kasan, Mitglied der FDP-Kreistagsfraktion, „Offensichtlich ist für SPD und Linke weder die fsc-Zertifizierung, die eine solche Anhörung verbindlich festlegt, von Bedeutung, noch sind es die Stellungnahmen weiterer Verbände. Es zählen nur NABU und BUND. Im Übrigen widerspricht es den Zielen der Konferenz von Rio 1992, nur auf die ökologischen Belange abzuzielen, die ökonomischen und sozialen Belange aber unberücksichtigt zu lassen. Nachhaltigkeit bedeutet die Berücksichtigung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Belangen. SPD und Linke verabschieden sich von der Nachhaltigkeit.“
Happach-Kasan weiter: „Die Kreisforsten sind, auch wenn es einzelne Kritikpunkte gibt, ein Vorzeigebetrieb in Deutschland, der keinen Vergleich mit anderen Betrieben zu scheuen braucht. Das gilt sowohl für die ökologische als auch für die ökonomische Bewertung. Die ersten in Schleswig-Holstein ausgewiesenen FFH-Gebiete liegen in den Kreisforsten, 75% der Fläche besitzen einen Schutzstatus, der Holzvorrat ist mit 396 fm pro Hektar überdurchschnittlich hoch, fast so hoch wie in Bayern, der Totholzanteil ist ebenfalls hoch. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind fachlich kompetent und arbeiten mit großem Engagement. Dies sollte der Kreistag anerkennen und sich gemeinschaftlich auf eine Fortführung des bisherigen Erfolgskurses einigen.
Die Ergebnisse der Waldinventur finden in den Forderungen von SPD und Linken keine Berücksichtigung. Der Kreis hat für die Inventur einen sechsstelligen Betrag ausgegeben, ohne dass nach Vorstellung von SPD und Linken die Ergebnisse der Inventur für die weitere Bewirtschaftung genutzt werden sollen. Beide Fraktionen bleiben eine Erklärung schuldig, warum sie die Ergebnisse unbeachtet lassen. Die Minderung des Hiebsatzes auf etwa die Hälfte des Vorschlags des Forsteinrichters ist weder ökologisch noch ökonomisch geboten. Die Nutzung von Holz als nachwachsender Rohstoff ist ein bedeutendes Rückgrat jeder nachhaltigen Wirtschaft. Holz ist unser wichtigster nachwachsender Rohstoff. Auch bei uns im Kreis wird Holz genutzt. Holz regional erzeugt und regional genutzt ist die Königsklasse der Nachhaltigkeit. Dies wird in anderen Regionen auch von SPD und Linken anerkannt. So wurde in Berlin im Dezember des letzten Jahres beschlossen, 5 000 Wohnungen für mehr als 10 000 Menschen in Holzbauweise zu errichten.
Der Kreis hat eine Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Für die Arbeitssicherheit im Arbeitsplatz Wald ist die Verwendung von schwerem Gerät im Wald unverzichtbar. Bundesweit sind in jedem Jahr Todesfälle bei Waldarbeiten zu beklagen. Die Arbeitssicherheit im Wald ist geringer als in Industriebetrieben. Daher sollten auch die Kreisforsten nicht auf den Maschineneinsatz verzichten, wo dies fachlich geboten ist.
Die Kosten der Corona-Pandemie sind immens. Auf Einnahmen zu verzichten, so wie dies SPD und Linke vorschlagen, ohne dafür irgendeinen Wert zu erhalten, ist unverantwortbar. Dies geht auf Kosten der nachwachsenden Generationen.“