Ratzeburg (pm). Der hölzerne Rundbogen an der Schloßwiese, der auf ein tieferliegendes und denkmalgeschütztes, historisches Holzbohlenfundament der alten Burgwallanlage in Ratzeburg verweist, ist von Mitarbeitern des städtischen Bauhofes runderneuert worden. Ausgrabungen des Landesamtes für Vor- und Frühgeschichte waren bei der Neugestaltung der Ratzeburger Schloßwiese im Jahre 1980 auf diese Fundamentreste gestoßen. Sie lassen sich in Bezug setzen zu einer berühmten Zeichnung von Gerdt Hane aus dem Jahr 1558, die einen Eindruck von der ehemaligen Burganlage vermitteln.
Das Fundament trug eines der sogenannten „Blockhäuser“, die als Halbrund oder Fünfeck aus dem Wall hervortraten und mit Geschützen bestückt waren. Es ist 1524 errichtet worden und hatte einen Durchmesser von rund 20 Metern. Ungefähr 8.000 Buchen- und Eichenstämme waren dafür in den Boden gerammt worden. Die Holzkonstruktion war durch natürliche Verwitterung über die Jahre bereits stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Mitarbeiter des städtischen Bauhofes haben das Rondell jetzt einmal komplett instandgesetzt und die schadhaften Holzbohlen samt Rundholzplatten ausgetauscht.
Seit 2020 verweist an diesem Rondell auf der Schloßwiese, das exakt die Maße des darunterliegenden Fundamentes wiedergibt, eine Informationstafel mit digitalem Podcastangebot auf die Geschichte der Burg. An das Schloss erinnert heute nur noch der Name „Schlosswiese“. Alle Gebäude und Befestigungsanlagen wurden 1690 beseitigt, als Herzog Georg-Wilhelm von Lüneburg-Celle Ratzeburg zu einer Festung ausbauen ließ.