Büchen (pm). Die seit 2014 bestehende Debatte um einen neuen Standort für das Büchener Jugendzentrum (JUZ) neigt sich einem vorläufigen Ende zu. Als neues Jugendzentrum bzw. längerfristiges Provisorium wird nun mehrheitlich die alte „Bürgerstube“ auf dem Büchener Bürgerplatz befürwortet. Das beschloss der Ausschuss für Jugend, Kultur, Sport und Soziales in seiner Sitzung vom 25. März. Voraussichtlich wird die Gemeindevertretung im April einen identischen Beschluss fassen.
In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Varianten für ein neues Jugendzentrum diskutiert, das alte Gebäude in der Parkstraße wurde veräußert, Container auf dem Schulgelände als Übergangslösung platziert. Mit fortschreitender Zeit stiegen auch die geschätzten Kosten von zunächst 790.000 Euro auf bis zu 2,1 Millionen Euro zuzüglich Außenanlagen und Erschließung. Die damit möglichen drei Millionen Euro waren der CDU angesichts der Haushaltslage zu viel. In der Folge setzten sich die Christdemokraten für Alternativlösungen ein.
Nun rief ein Schreiben der Unfallkasse Nord das Thema JUZ erneut auf die Tagesordnung. Die bisher bestehende Container-Lösung als Übergangssitz des Jugendzentrums neben der Mehrzweckhalle sei in Folge des Brandes nicht mehr haltbar, heißt es. Auch läuft die Baugenehmigung für dieses Provisorium im Herbst 2022 aus.
Die Verwaltung erarbeitete daher verschiedene Lösungsansätze, unter anderem eine Nutzung der Bürgerstube. Hierfür haben sich die Fraktionen der CDU und ABB im Ausschuss eingesetzt und konnten letztlich eine Mehrheit für die sogenannte Variante zwei erwirken. Diese beinhaltet einen Anbau der Bürgerstube in Holzbauweise mit einem neuen Dachstuhl.
„Mit dieser Lösung können wir mehr als zufrieden sein. Sie ist mit geschätzten 350.000 Euro finanziell darstellbar, bietet einen zentralen Standort in Schulnähe ohne direkten Schulblick zu haben und ist für alle Büchener gut sichtbar. So kommen vielleicht auch weitere Jugendliche auf den Geschmack und nutzen das JUZ. Mit einem passgenauen Konzept bieten sich also zahlreiche Chancen“, freut sich Ausschussmitglied Florian Slopianka (CDU), der das Thema von Beginn an begleitet.
Um auch Außenflächen in die Jugendarbeit einzubeziehen, soll in dem aktuell in Arbeit befindlichen Konzept der offenen Kinder- und Jugendarbeit erläutert werden, wie andere Außenflächen wie zum Beispiel die Skateanlage in die Arbeit mit eingebunden werden können.
Wie lange die Bürgerstube als JUZ-Standort dienen soll, hänge vor allem von der finanziellen Entwicklung der Gemeinde ab, hieß es im Ausschuss. Mehrere Jahre werden es auf jeden Fall. Auch deshalb hat sich die Ausschussmehrheit gegen die von der SPD eingebrachte Möglichkeit einer Containeraufstellung hinter dem Wall gegenüber der Schule ausgesprochen, brauchen diese doch regelmäßige Genehmigungen. „Nach fast sieben Jahren können wir nun sagen: Wir haben eine gute Lösung für alle Beteiligten gefunden. Mit einem guten und umfassenden Konzept, das unsere Jugendpflegerin mit Sicherheit vorlegen wird, werden sich neue Möglichkeiten durch diese prominente Lage ergeben. In ein paar Jahren sollten wir dann ein Resümee ziehen, wie sich der Standort auf die Arbeit auswirkt und wie langfristig das Provisorium bestehen bleiben soll“, zieht der CDU-Fraktionsvorsitzende Henning Lüneburg Fazit über die neuen Entwicklungen.