Ratzeburg (pm). Die Vorstände der Raiffeisenbank Ratzeburg, Kerstin Andresen und Thomas Naß, blicken gemeinsam mit allen Mitarbeitenden auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurück: „Wir schätzen uns glücklich ob des Zusammenhalts zwischen uns als Bank sowie unseren Mitgliedern und Kunden. Als Team wurde gemeinsam Verantwortung übernommen und sich gegenseitig unterstützt. Wir bedanken uns bei unseren Mitgliedern und Kunden sowie allen Partnern für deren Verständnis und die gute Zusammenarbeit.“
Anfang und Mitte des Jahres sei es mehr um Krisenmanagement gegangen, wie die Vorstände berichten, dann stellte sich Routine auf allen Seiten ein und es wurde optimistisch nach vorne geblickt. Privat-und Firmenkunden seien ebenso schnell und unbürokratisch unterstützt worden wie Mitarbeiter. Kurzarbeit sei nie ein Thema gewesen und wurde für niemanden beantragt, darüber hinaus erhielten alle Mitarbeitenden die maximale Corona-Sonderzahlung. „Das Homeoffice wurde gerne genutzt, wir sind in den Arbeitsprozessen sehr gut digital aufgestellt und dank der fortschreitenden Technik konnten Beratungen auf Wunsch auch virtuell durchgeführt werden. Wir waren zu jeder Zeit für die Mitglieder und Kunden da, auch wenn der Service aus Sicherheitsgründen zum Teil nicht geöffnet werden konnte“, so Naß und Andresen weiter.
Durch ein aktives Umgehen mit den Themen Digitalisierung und „Work 2.0“ bereits vor der Pandemie konnte schnell auf den ersten Lockdown reagiert werden. Die Ausweitung der geschäftlichen Aktivitäten auf das Geschäftsfeld bankeigener Immobilien erwies sich laut Andresen und Naß als richtig, da bereits ein nennenswerten Beitrag zum Ergebnis verzeichnet werden konnte.
Die in den Vorjahren getroffenen Maßnahmen, wie die Konzentration auf das Bankgeschäft und auf zwei Geschäftsstellen hätten ihre Wirkung nicht verfehlt und zahlten sich bereits im ersten Jahr aus. Naß: „Hervorzuheben im Jahr 2020 ist, dass der Geschäftsübergang des Raiffeisenmarktes an die Raiffeisenhandelsgenossenschaft eG in Gadebusch zum 1.1.2020 geräuschlos und harmonisch vollzogen werden konnte. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden durch die Raiffeisenhandelsgenossenschaft übernommen und das Angebot an der Schweriner Straße konnte um einen Baustoffhandel ausgebaut werden.“
Andresen: „Die Bilanzsumme konnten wir um zirka zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nun 171 Millionen Euro steigern. Ursächlich dafür war ein starkes Einlagenwachstum von knapp dreizehn Prozent gegenüber dem Vorjahresstichtag. Durch die Einlagen konnte das anhaltende Kreditwachstum –auch in 2020 lag die Steigerungsrate mit zehn Prozent wie in den Vorjahren im zweistelligen Bereich –problemlos refinanziert werden. Investitionsdarlehen für Firmenkunden und Immobilienfinanzierungen waren auch trotz Corona gefragt. Darüber hinaus entwickeln sich das Fondssparen –auch in nachhaltigen Anlageformen –sowie das Sparen in einem Goldsparplan immer mehr zum „neuen Sparbuch“.“ Und auch die Zusammenarbeit innerhalb der Genossenschaftlichen Finanzgruppe war erfolgreich; das sogenannte Kundenwertvolumen bei den Verbundpartnern stieg um elf Prozent. Auch dadurch bedingt konnte das Ergebnis vor Steuern trotz der Umstände durch die Pandemie um zirka 250.000 gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.
In der Geschäftsstelle Schweriner Straße in Ratzeburg ergänzt seit Mitte des Jahres eine Kundenschließfachanlage das Angebot und auch in den neuen Räumlichkeiten in Krummesse wird diese Service-Leistung angeboten. „In Krummesse steht in Kürze der zweite Umzug in die schönen neuen Räumlichkeiten bevor. Nach Beendigung der Straßen-Baumaßnahmen am Beidendorfer Weg in Krummesse –voraussichtlich im Mai 2021 –werden wir nochmals in unsere neue Geschäftsstelle einziehen. Durch einen bauseitig verursachten Wasserschaden mussten die Räumlichkeiten in 2020 kurz nach der Fertigstellung leider schon wieder geräumt werden. Nun sind alle Mängel beseitigt und wir freuen uns auf den erneuten Umzug.“Es ist geplant, die Räumlichkeiten in der „alten“ Filiale im Laufe diesen Jahres zu Wohnraum auszubauen. Darüber hinaus wechselt die ansässige Ergotherapiepraxis patientenfreundlicher ins Erdgeschoss.Durch die Beauftragung ortsansässiger Baufirmen bei den Um-und Ausbaumaßen kommt die Bank ihrer regionalen Verantwortung ebenso nach wie durch Spendenaktionen. „Der jährliche Spendentag unserer Bank unterstützt die vielen Vereine in der Region in ihrer wertvollen Arbeit für die Gemeinschaft. Auch in 2021 freuen wir uns wieder auf die Bewerbungen und werden wieder viele Projekte ermöglichen können. Auch Dank unserer Gewinnsparer, der vielen Mitglieder und Kunden, die sparen, helfen und gewinnen.“
In der Großen Wallstraße in Ratzeburg wurde mit der Renovierung sowie dem Neubau eines kombinierten Wohn- und Geschäftshauses Anfang des Jahres 2021 begonnen. Geplant ist die Errichtung von drei Gewerbeeinheiten sowie insgesamt 15 Wohnungen, die alle zur Vermietung vorgesehen sind.Mit dem Bau von Räumlichkeiten für eine Tierarztpraxis in der Schweriner Straße –hinter dem Bankgebäude –wurde ebenfalls im Januar 2021 begonnen; die Fertigstellung ist für das Jahresende 2021 geplant. „Die Fläche an der Schweriner Straße möchten wir gerne weiter erschließen und planen daher die Errichtung eines zweigeschossigen Gebäudes mit insgesamt zirka 600 Quadratmetern vermietbarer Fläche. Das Erdgeschoss haben wir bereits langfristig vermietet, wir suchen jedoch noch Mieter für die Räumlichkeiten im 1. Obergeschoss, die sich idealerweise für Freiberufler oder als Coworking-Arbeitsflächen anbieten.“ Zusammen mit der bekannten Baumaßnahme als Junior-Partner der Gemeinnützigen Kreisbaugenossenschaft Lauenburg eG, Mölln an der Seedorfer Straße in Ratzeburg, die im April 2021 an den Start gehen wird, wird die Bank insgesamt ein Investitionsvolumen in Höhe von zirka elf Millionen Euro in der Region investieren.
Die Welt verändert sich in einer bislang nicht gekannten rasanten Geschwindigkeit und die stetigen Veränderungen machen auch vor dem Bankenumfeld nicht Halt. Die Vorstände und Aufsichtsräte sind noch mehr als früher zu „neuem Denken“ aufgefordert, um Antworten auf Fragen geben zu können, die es vor zwei, drei Jahren noch nicht einmal gab. Naß: „Unsere Mitglieder haben wir bereits umfassend zu unserer geplanten Verschmelzung informiert: Gesetzliche und regulatorische Vorgaben sowie ein verändertes Kundenverhalten bestimmen mehr und mehr unseren Alltag. Das hat zur Folge, dass wir unsere strategische Ausrichtung öfter als in den Vorjahren zukunftsgerichtet überprüfen müssen. Gute Kontakte, der Austausch mit Berufskollegen aus Genossenschaftsbanken in der Region sowie die Zusammenarbeit in Kooperation mit anderen Banken waren für uns bereits in der Vergangenheit wichtig, um neue Impulse aufzunehmen, Ideen auszutauschen und Lösungen umzusetzen. In dieser von partnerschaftlichen Gedankengeprägten Zusammenarbeit wurden jetzt auch vorstandsseitig gemeinsame zentrale Herausforderungen für die Zukunft lokalisiert und sorgfältig bewertet. Nach unserer Auffassung können diese am Besten in einer gemeinsamen Bank erfolgreich angegangen werden. Aufsichtsrat und Vorstand unserer Bank streben daher eine Verschmelzung mit der Volksbank Raiffeisenbank eG (Bargteheide, Bergedorf, Stormarn, Vierlanden) und der VReG (Itzehoe, Hohenwestedt, Norderstedt) an. Die Kultur der Häuser passt hervorragend zusammen, die „Chemie“ stimmt in allen Bereichen.“
„Unsere Mitglieder und Kunden spiegeln uns zurück, dass wir schnelle Entscheidungen treffen, maßgeschneiderte Lösungen anbieten, aktiv und qualifiziert mit ihnen zusammenarbeiten, über attraktive Standorte verfügen, digital sehr weit sind und wir werden als veränderungsbereit wahrgenommen. Und das soll auch in zehn Jahren so sein! Auch dann soll es die Raiffeisenbank Ratzeburg geben: stark, regional, persönlich, schnell, einfach, unkompliziert, individuell, lösungsorientiert. Jederzeit mit dem genau passenden Angebot für unsere Mitglieder und Kunden. Wir haben mit der VBRB und der VReGstarke, kundenorientierte und moderne Partner gefunden, die gemeinsam mit uns die Herausforderungen der Zukunftmeisternwollen.“