Herzogtum Lauenburg (pm). Im Februar hat die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg zugenommen und beträgt jetzt 6.121. Dies sind 49 mehr als im Januar. In der Folge ist die Arbeitslosenquote gegenüber Januar um 0,1 Prozentpunkt auf jetzt 5,8 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr waren im Januar 5.146 Menschen und damit 975 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 4,9 Prozent.
„Die zwischenzeitliche Kältephase im Februar blieb ohne Auswirkung auf den Arbeitsmarkt. Die leichte Zunahme bei der Arbeitslosigkeit in diesem Monat findet sich zum großen Teil in der Gruppe der unter 25-jährigen. Wir haben bei ihnen ein Plus von 36 zum Vormonat zu verzeichnen. Hier macht sich wie im Januar das Ausbildungsende bemerkbar. Weitere junge Menschen haben nach ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit oder im Zuge einer Verkürzung ihre Lehre abgeschlossen. Wir beobachten, dass die aktuellen Rahmenbedingungen dazu führen, dass weniger Auszubildende in ihren Ausbildungsbetrieben übernommen werden“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg. „In den vergangenen Jahren war die wirtschaftliche Lage günstiger und mehr neu ausgebildete Fachkräfte blieben nach der Prüfung in ihrem Lehrbetrieb. Ich bin jedoch optimistisch, dass auch in diesem Jahr alle noch die Chance auf einen Berufseinstieg bekommen werden. Im Februar wurden uns bereits wieder deutlich mehr neue Stellen gemeldet und ich hoffe, dass der Arbeitsmarkt im Lauenburgischen nach der Zeit der coronabedingten Beschränkungen zu seiner Dynamik zurückfindet und den Menschen im Kreis wieder mehr Beschäftigungsmöglichkeiten bietet. Und dann werden insbesondere ausgebildete Fachkräfte nachgefragt sein.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Februar 237 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 64 (plus 37,0 Prozent) mehr als im Vormonat und zwölf (minus 4,8 Prozent) weniger als im Februar 2020.
Damit sind aktuell insgesamt 1.196 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 12 oder 1,0 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 208 Stellen weniger.
„Im Februar konnten wir mit rund 240 neuen Stellenangeboten wieder einen erhöhten Stellenzugang verzeichnen. Dies war der zweithöchste Monatswert seit einem Jahr. Die Stellenmeldungen kamen aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen. Insbesondere aus dem Baugewerbe, Handel sowie Gesundheits- und Sozialwesen wurden wieder deutlich mehr neue Stellen gemeldet“, sagt die Agenturchefin.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Lauenburgischen beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.794. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 7,3 Prozent und hat damit um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat zugenommen. Im Februar des Vorjahres lag sie bei 6,6 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.
Kurzarbeit
80 Betriebe aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg haben im Februar* Kurzarbeit neu angezeigt und erwarten bei 606 Beschäftigten einen Arbeitsausfall. Im Vormonat lag die Zahl noch bei insgesamt 172 Neuanzeigen für 1.268 Mitarbeitende, im Dezember waren es 121 Anzeigen für 1.076 Beschäftigte.
„Kurzarbeit bleibt auch während der ersten Lockerungen bei den Lockdown – Beschränkungen eine zentrale Aufgabe. Es sind gegenüber Januar zwar weniger neue Anzeigen eingegangen, doch sind viele Unternehmen und ihre Beschäftigten weiterhin von Arbeitsausfällen betroffen. Für sie bleibt die Kurzarbeit ein wichtiges Instrument zur Überbrückung. Die hohe Inanspruchnahme belegt, dass die Betriebe auf ihre Mitarbeitenden setzen und sie perspektivisch benötigen“, sagt die Chefin der Arbeitsagentur.
Daten zum tatsächlichen Umfang der Kurzarbeit im Kreis Herzogtum Lauenburg liegen jetzt für den Monat September vor. „In 446 Betrieben waren im September insgesamt 2.793 Beschäftigte von einem Arbeitsausfall betroffen. Auch wenn die Kurzarbeit immer noch auf einem hohen Niveau lag, ist die Zahl der Kurzarbeitenden seit den Höchstständen im April immerhin um rund 60 Prozent zurückgegangen. Genauso hat sich in dieser Zeit die Anzahl der Unternehmen, in denen kurzgearbeitet wurde, mehr als halbiert“, berichtet Wieczorek.
*bis zum 24. Februar 2021