Herzogtum Lauenburg (pm). Unter Bezugnahme auf den am 24. Februar 2021 durch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vorgestellten Waldzustandsbericht 2020 fordert die SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Dr. Nina Scheer dessen Beachtung auch für die Wälder der Region: „Ein Waldzustandsbericht ist dafür da, aus der Bestandsaufnahme zu lernen und für die Zukunft Schlüsse zu ziehen. Wenn die Ergebnisse des Jahres 2020 die Schlechtesten seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984 sind und daraus auch Erkenntnisse für die Region zu ziehen sind, bestätigt dies die Notwendigkeit von Veränderungen auch in der Bewirtschaftung des Waldes. Der Schutz und die stabile Entwicklungsfähigkeit des Waldes müssen dabei absoluten Vorrang vor kurzfristigem Ertrag haben. Das Beispiel des Lübecker Stadtwalds zeigt, wie Prinzipien nachhaltiger Waldbewirtschaftung erfolgreich angewendet werden können.“
Dem solle auch die Kreisverwaltung in ihren Vorschlägen zur künftigen Bewirtschaftung der Kreisforste Rechnung tragen, so die Kreisvorsitzende. Ziel des Waldzustandsberichtes ist die Bewertung des Kronenzustands deutscher Wälder durch regelmäßige Stichprobenerhebungen, um auf diesem Weg Veränderungen und Risiken zu erkennen und zu bewerten. Die Herausgabe erfolgt in jährlicher Zusammenfassung im Frühjahr des Folgejahres auf Grundlage des Waldgesetzes (§ 41a). 2020 sind dem Bericht zufolge mehr Bäume abgestorben als in jedem anderen Erhebungsjahr zuvor. 79 Prozent der bundesweit untersuchten Bäume weisen eine Kronenverlichtung auf, was einen sichtbaren Nadel- oder Blattverlust benennt. 37 Prozent aller untersuchten Bäume weisen eine sogar deutliche Verlichtung auf; das heißt, mindestens 26 Prozent ihrer Blätter oder Nadeln waren vorzeitig abgefallen. Insbesondere alter Baumbestand ab 60 Jahren sei betroffen, aber auch bei jüngeren Bäumen ist dem Bericht nach ein negativer Trend erkennbar.
„Für die Region und den Kreis bedeutet dies nun, konsequent auf Maßnahmen zu setzen, die den Wald nachhaltig stärken und weitere Verschlechterungen verhindern sowie solche Maßnahmen zu unterlassen, die den Wald weiter schwächen“, fordert Nina Scheer, die sich zuletzt etwa nach einer Waldbegehung im letzten Jahr in Begleitung u.a. durch Lutz Fähser, einem Vorkämpfer für nachhaltige Waldentwicklung, und Mitgliedern der SPD-Kreistagsfraktion entsprechend geäußert hatte.
Zum Waldzustandsbericht 2020: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/ergebnisse-waldzustandserhebung-2020.pdf?__blob=publicationFile&v=5
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer ist Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Mitglied im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz sowie stellvertretende Vorsitzende des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung. Sie vertritt seit 2013 den Bundestagswahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd, Schleswig-Holstein.