Ratzeburg (pm). Anfang Februar trafen sich interessierte Bürger zu dem Vortrag „Wie kann die Anpassung der Wälder an den Klimawandel gelingen“ zu dem die Partei DIE LINKE zu einer Online-Veranstaltung eingeladen hatte. Der Diplom Forstwirt und Leitende Forstdirektor i.R Dr. Lutz Fähser erläuterte in seinem rund eineinhalbstündigen Vortrag anhand wissenschaftlicher Fakten und Beispielen, warum es essenziell wichtig ist, den heimischen Wald als ein schützenswertes Ökosystem zu begreifen.
Er unterstrich dabei mehrfach, dass das Ökosystem Wald derzeit sehr fragil ist und stellte Maßnahmen vor, die notwendig sind damit der Lebensraum Wald dem Klimawandel möglichst gut begegnen kann. Er verglich den Wald mit einem magersüchtigen Patienten, der trotz seiner geschwächten Konstitution einer hohen Belastung ausgesetzt sei. „Das hält der Mensch und auch der Wald nicht lange durch,“ so seine Worte.
Wichtig sei es vor allen Dingen die Feuchtigkeit in den Wäldern zu halten, hierzu müsse man unbedingt darauf achten, dass die Baumkronen nicht ausgelichtet werden und Totholz im Wald verbleibt, um den Kreislauf und die Biodiversität im Wald zu gewährleisten und diesen dadurch widerstandsfähig zu halten.
„Herrn Fähsers mahnende Worte haben uns erneut vor Augen geführt, dass es vor allem wichtig ist, dem Wald eine Ruhepause zu gönnen. Auch die anschließende, rund einstündige, Diskussion mit über 50 Teilnehmern aus einem breiten Spektrum von Naturschutzorganisationen, Parteien und besorgten Menschen aus dem gesamten Kreisgebiet zeigte, dass sich die Bevölkerung mehr Sorgfalt und Fürsorge im Umgang mit den heimischen Forsten und Wäldern wünscht“, betont Yvonne Treptow, Sprecherin des Kreisverbandes der Partei DIE LINKE. Sie führte weiter aus: „Daher fordern wir weiterhin ein Einschlagsmoratorium für mindestens fünf Jahre sowie die Einrichtung eines Waldbeirates für den Kreis Herzogtum Lauenburg. Bei der derzeit laufenden Waldinventur, hat der vom Kreis beauftragte Gutachter stattdessen eine Steigerung der Hiebsätze um 60 Prozent empfohlen. Das ist mit einer klimagerechten Waldwirtschaft nicht zu vereinbaren. Wir erwarten von der Forstverwaltung eine eindeutige Positionierung zu dieser Fragestellung und einen ergebnisoffenen öffentlichen Dialog zur Zukunft unserer Wälder.“