Herzogtum Lauenburg (pm). Die Junge Union Herzogtum Lauenburg (JU) diskutierte auf Einladung der Jungen Liberalen (Julis) am vergangenen Mittwoch mit diesen über den Umgang mit Hass, Hetze und Diffamierungen im Netz. Anlass für die Einladung war, dass ein Juso aus Berlin extremistische Gewaltfantasien gegenüber Jungen Liberalen getwittert hatte (Junge Liberale sollten hiernach erschossen werden), gleichzeitig aber der große öffentliche Aufschrei ausblieb. Lediglich für ein paar Randnotizen reichte es. Gleichzeitig wurden unter Bildern der Jungen Union im Kreis aus Kreisen der Grünen Jugend und linker Organisationen Mitglieder der Jungen Union persönlich beleidigt oder bedroht.
Robert Göhner, Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen stellt fest: „Die JU und wir stehen für einen offenen Streit, auch im Netz, um die besten Argumente. Auch emotionale Äußerungen müssen ihren Platz finden. Bei Gewalt- oder Straftatsandrohungen hört diese Toleranz allerdings auf.“
Die beiden Jugendorganisationen kamen darin überein, dass man stärker gegen solche Vorkommnisse vorgehen und den staatlichen Ermittlungsbehörden den Rücken stärken müsse.
„Außerdem braucht es endlich einen Aufschrei der demokratischen Mitte gegen Hass und Hetze. In den Sozialen Medien muss hier Contra gegeben werden. Und auch von den Medien wünschen wir uns kritischere Beiträge gegenüber allen Formen des Extremismus“, erklärt der Kreisvorsitzende der Jungen Union, Florian Slopianka, die gemeinsame Position. Zu der Diskussion waren auch die Jusos und die Grüne Jugend eingeladen. Beide sagten ab – bei der Grünen Jugend gab es offiziell organisatorische Gründe, die Jusos beharrten auf eine Teilnahme der Linksjugend solid‘.
Hierzu erklären Florian Slopianka und Robert Göhner: „Wir bedauern, dass manche Jugendorganisationen den demokratischen Diskurs verweigern. Gleichzeitig offenbart dies vor allem ein scheinbar vorherrschendes Akzeptanzproblem von Extremismus in diesen Organisationen. Mit der Nicht-Teilnahme wird so zum Ausdruck gebracht, dass der Meinungsstreit und ein Signal gegen das, was in Berlin oder im Netz an Diffamierungen und Bedrohungen passiert, nicht gewollt sind. Die Linksjugend mit Jusos, Grüner Jugend, Julis und JU gleichzusetzen, zeugt von einem sonderbaren Demokratieverständnis. Hätten wir das Prinzip, keine radikalen Organisationen einzuladen aufgegeben, hätten wir dann auch die Junge Alternative einladen sollen? Das wollen Jusos und Grüne Jugend genauso wenig wie wir.“
Julis und JUler wollen den Meinungsaustausch nun regelmäßig fortsetzen und hierbei Unterschiede wie Gemeinsamkeiten miteinander diskutieren.