Die erste Corona-Welle begann Anfang März. Am 11. März gab es in Deutschland 451 Infektionen. Der Höhepunkt lag mit 6.922 neuen Fällen am 2. April. Erst am 21. Mai erreichte man mit 548 Infektionen das Ausgangsniveau, nach etwas mehr als zwei Monaten.
Die zweite Welle begann Anfang September mit 1.586 neuen Fällen, schon mal das Dreifache des Ausgangsniveaus vom Frühjahr, und erreichte ihre Spitze am 22. Dezember mit 36.153 Neuinfektionen mit dem mehr als Fünffachen des Spitzenwertes der ersten Welle. Allein im Dezember gab es 20.000 Corona-Tote. Zur Zeit liegen die Werte bei unter 10.000 Fällen, immer noch über dem Spitzenwert vom Frühjahr und beim heutigen R-Wert werden wir erst Ende März den Ausgangswert der zweiten Welle um 1500 Fälle wieder erreichen; dieses Mal erst nach sechs Monaten.
Wenn jetzt wieder voreilig Lockerungen vorgenommen und Kitas, Schulen und Geschäfte geöffnet werden, wird eine noch viel größere dritte Welle das Ergebnis sein. Dann aber nicht mehr mit nur 36.000 Fällen in der Spitze, sondern prognostisch 50.000 bis 70.000 täglich und auch nicht mehr nur sechs, sondern zwölf Monate lang. Jede neue Welle wird höher und dauert länger. Das Virus ist nur klein zu halten, indem der Shutdown konsequent fortgesetzt und verschärft wird. Lockerungen sind zur Zeit völlig unverantwortlich und nur billiger Populismus von Politikern in einem Superwahljahr. Man sollte sie im September auch nicht wählen.
Lothar Obst, Mölln