Herzogtum Lauenburg (pm). Auch nach fast zwei Monaten Lockdown ist im Kreis Herzogtum Lauenburg noch keine Entspannung bei der Zahl der Neuinfektionen am SARS-CoV-2-Virus in Sicht, im Gegenteil: Lag die Sieben-Tage-Inzidenz am 15. Dezember 2020 noch bei etwa 72,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern in den letzten sieben Tagen, liegt dieser Wert am 8. Februar 2021 bei 90,9. „Auch wenn wir damit noch deutlich unter dem Inzidenz-Höchstwert für den Kreis von über 130 im Januar liegen, der Trend geht im Gegensatz zu fast allen anderen Kreisen im Land bei uns nach oben,“ erklärt Landrat Christoph Mager. „Selbst wenn wir die Infektionen im Zusammenhang mit Ausbrüchen in Einrichtungen herausrechnen würden, wären wir noch unter den fünf Kreisen und kreisfreien Städten im Land mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz,“ so der Landrat weiter.
Eine Ursache für diesen Trend konnte das Kreisgesundheitsamt indes noch nicht ausmachen: „Das Infektionsgeschehen verteilt sich über das gesamte Kreisgebiet, wobei der Südkreis zurzeit etwas mehr zu den hohen Zahlen beiträgt. Bei der Nachverfolgung der Kontakte lassen sich aber keine markanten Infektionsherde ausmachen, die meisten Ansteckungen lassen sich bisher auf das private, häusliche Umfeld zurückführen,“ so Mager. Wo sich allerdings die sogenannten Indexfälle innerhalb des häuslichen Umfelds, also Personen, die innerhalb einer Kohorte erstmals mit dem Virus infiziert sind, zuvor infiziert haben, bliebe meist unerkannt.
Seit dem 21. Dezember gilt eine automatische Absonderungsverpflichtung für Kontaktpersonen und Corona-positiv getestete Personen im Kreis, zunächst mit der 32. Allgemeinverfügung des Kreises Herzogtum Lauenburg bis 15. Januar 2021, ab dem 16. Januar mit der inhaltlich gleichen 38. Allgemeinverfügung, abzurufen unter www.kreis-rz.de/bekanntmachungen. „Diese Regelung soll dazu dienen, dass sich Positive und Kontaktpersonen nicht erst nach einer Kontaktaufnahme durch das Gesundheitsamt in die häusliche Absonderung begeben, sondern diesen Weg sofort ohne Umwege antreten. Es besteht ein unnötiges Infektionsrisiko für Mitmenschen, wenn man nach Bekanntwerden eines Corona-Kontaktes mit weiteren Menschen Kontakt hat. Das tückische an diesem Virus sind ja gerade die Fälle, die zwar infektiös aber selbst symptomlos unterwegs sind. Für sie selbst verläuft die Infektion dann in den meisten Fällen so mild, dass sie dies im Zweifel nicht einmal bemerken. Trotzdem können sie Menschen anstecken, die dann mit schweren Verläufen zu kämpfen haben oder sogar an den Folgen der Infektion sterben.“
Derweil gibt es aus der Seniorenpension „Alte Oberförsterei“ Schwarzenbek zumindest eine teilweise Entwarnung, dort waren in der vergangen Woche zwei Bewohner positiv auf Corona getestet worden. Für die insgesamt 18 Kontaktpersonen, davon dreizehn Kontaktpersonen zweiten Grades innerhalb der Mitarbeiterschaft und fünf Kontaktpersonen ersten Grades unter den Bewohnern, liegen nach Abstrichen vom 6. Februar bisher keine weiteren positiven Ergebnisse vor.
Mit Stand vom Montagnachmittag, 8. Februar 2021 16:45 Uhr gab es insgesamt 2692 Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Erreger im Kreis Herzogtum Lauenburg, zwölf mehr als am Vortag, 63 Personen verstarben in Folge ihrer Infektion. 2.195 Menschen gelten zwischenzeitlich wieder als genesen. Der Inzidenzwert steigt für Dienstag, 09.02.2021 auf 94,9 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. Alle aktuellen Informationen zu Corona im Kreis Herzogtum Lauenburg unter www.kreis-rz.de/corona.