Herzogtum Lauenburg (pm). Kathrin Bockey, direkt gewählte SPD-Landtagsabgeordnete zu den Impfungen: „Die Jamaika-Koalition will es nicht wahrhaben: Ihre Impfstrategie geht einfach nicht auf. Auch in dieser Woche waren alle Impftermine nach wenigen Minuten ausgebucht und der Frust der Schleswig-Holsteiner nimmt weiter zu. Es grenzt an blanken Hohn, wenn Gesundheitsminister Heiner Garg die Menschen um Geduld bittet und darauf hinweist, dass die Lage sich mit mehr Impfstoff entspannen wird. Es sind doch gerade die begrenzten Mengen, die ein geordnetes Verfahren jetzt unverzichtbar machen.“
Bockey weiter: „In der vergangenen Woche hat der Landtag in einer Sondersitzung zur Impfstrategie beraten. Dabei hat die SPD beantragt, nach dem Vorbild Mecklenburg-Vorpommerns Einladungen an die Bürger zu verschicken. Die Äußerung vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Tobias Koch, dass er das etwas chaotische Telefonverfahren besser fände, als das Einladungsverfahren per Post mutete dabei schon etwas skurril an! Gerade unsere hochbetagten Mitbürger brauchen eine adressatengerechte Ansprache. Internetanmeldungen und zusammenbrechende Telefonleitungen gehören nicht dazu.
Diejenigen, die einen Termin unter Mühe und Not bekommen haben, stehen vor der nächsten Herausforderung: Aktuell sind nur 15 von 29 Impfzentren im Land in Betrieb. Im Herzogtum Lauenburg, in dem CDU und Grüne im Kreistag die Mehrheit haben, wird derzeit nur in Mölln geimpft. Das Impfzentrum in Geesthacht ist nicht in Betrieb. Es ist eine Zumutung für die Senioren aus der einwohnerstärksten Region des Landkreises, nach Alt-Mölln zu fahren, zumal das Impfzentrum dort dezentral gelegen ist. Selbst ein Möllner hat Schwierigkeiten, das Impfzentrum ohne Pkw zu erreichen. Das ist eine Situation, die für niemanden gut ist!
Das Argument der Impfstoffknappheit ist auch hier eine schlechte Begründung. In diesem Fall ist allerdings der Kreis mit seinem Landrat Ansprechpartner. Am Morgigen Donnerstag werde ich gemeinsam mit Landrat Dr. Mager das Impfzentrum in Mölln besuchen. Bei dem Treffen werde ich die geschilderten Probleme nochmals ansprechen. Die Situation ist nicht länger hinnehmbar.“