Herzogtum Lauenburg (pm). Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) kontrolliert voraussichtlich zwischen dem 13. und 14. Januar 2021 turnusmäßig per Helikopter rund 22 Kilometer des 110.000 Volt-Netzes im Herzogtum Lauenburg. Aus der Luft begutachten und protokollieren zwei Techniker von SH Netz den Zustand der Leitungen sowie Seile, Isolatoren und Armaturen. Dazu steuert der Pilot den Hubschrauber bis auf wenige Meter an die Hochspannungsleitungen heran und verharrt für kurze Zeit im Schwebeflug neben ihnen. Auf diese Weise arbeiten sich Pilot und Crew mit höchster Konzentration Mast für Mast und Leitungsmeter für Leitungsmeter voran. Nach zwei bis drei Stunden muss der Hubschrauber dann zum Tanken landen, bevor der nächste Kontrollflug beginnen kann.
Folgende Strecken werden voraussichtlich zwischen dem 13. und 14. Januar unter anderem auch im Herzogtum Lauenburg kontrolliert (Tage können sich flugwetterabhängig verschieben):
• Niendorf-Segeberg-Bornhöved-Brachenfeld-Wattenbek-Stolpe
• Lübeck-Schwartau-Siems; Krümmel; Kummerfeld-Elmshorn-Heede-Glückstadt
Die Sichtkontrolle aus der Luft trägt zur hohen Versorgungssicherheit in Schleswig-Holstein bei. Die Befliegung der 110 kV-Leitungen per Helikopter ist ein wesentlicher Bestandteil verschiedener Arten der Zustandserfassung. Bei dieser Inspektionsart in der Leitungstrasse wird das Hauptaugenmerk auf die Leiter- und Erdseile sowie den verbauten Armaturen zwischen den Masten gelegt. Beispielsweise können Blitzeinschläge Seilschäden verursachen, die dann – mittels Befliegung erfasst – präventiv instandgesetzt werden. Zusätzlich wird der Abstand von Bäumen und Büschen zu den Hochspannungsleitungen dokumentiert und die Masten auf Vogelnester kontrolliert. Durch die besondere Perspektive und Nähe zu den Anlagen ist die Befliegung effektiver als eine Begehung der Leitungen samt Besteigung der einzelnen Masten. Außerdem müssen während der Befliegung keine Leitungen abgeschaltet werden.
Perspektivisch möchte SH Netz gerne einen Teil ihrer Leitungskontrolle mit Drohnen durchführen. Hierzu hat der Netzbetreiber im Sommer 2020 bereits einen Testpiloten gestartet.