Geesthacht (pm). Nach Neumünster, Schwerin und Lauenburg hat nun auch Geesthacht eine eigene „Route der Industriekultur“ zu seiner Industriegeschichte entwickelt. Diese Orte können coronagerecht auf Spaziergängen in der Regel losgelöst von Öffnungszeiten erkundet werden. Alle zwei Jahre stellen die „Tage der Industriekultur am Wasser“ weit über 100 Denkmale der Industriegeschichte in der Metropolregion Hamburg vor, so auch am 25. und 26. September 2021.
Industriedenkmale begegnen uns überall. Die Metropolregion Hamburg bringt „ihre“ Denkmale ins Bewusstsein und erzählt ihre Geschichte. Mit Führungen und Veranstaltungen rund um die Industriedenkmale haben die „Tage der Industriekultur“ seit 2011 bis zu 18.000 Besucher angezogen. Diese gute Resonanz hat vier Regionen motiviert, diese Orte der Industriegeschichte auch dauerhaft als Ausflugsziele verfügbar zu machen. Entstanden sind in Zusammenarbeit mit der Metropolregion Hamburg die „Routen der Industriekultur“, auf denen die regionale Wirtschafts-, Technik- und Sozialgeschichte des Industriezeitalters auf eigene Faust erkundet werden kann.
Anhand von 20 Stationen können jetzt auch in Geesthacht und Umgebung wichtige Meilensteine der industriegeschichtlichen Entwicklung in Erinnerung gerufen werden. Zwei große Sprengstofffabriken brachten Geesthacht als „Pulverkammer Deutschlands“ viel Wohlstand und haben die Region geprägt. Davon zeugen auch der Wasserturm und das Wasserwerk, welche die Trinkwasserversorgung der Beschäftigten in der angrenzenden Wohnsiedlungen sicherstellten.
Nur mühsam erholte sich die Stadt von den Folgen der Demontage der Fabriken nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Pumpspeicherkraftwerk und das Kernkraftwerk Krümmel waren wichtige Bausteine. 2011 wurde es stillgelegt. Sein Rückbau wird bis zu 20 Jahren dauern.
Mit der einzigen Staustufe im deutschen Teil der Elbe entstand seit 1957 auch eine Schleuse. In zwei parallelen, jeweils 230 Meter langen und 25 Meter breiten Kammern können Schiffe damit den Höhenunterschied von bis 3,50 Metern überwinden.
Der Industriearchäologe Sven Bardua, hat die Historie der Orte nachrecherchiert und in der Broschüre jedes Objekt einzeln bebildert und kompakt dargestellt. Die Geesthachter Route der Industriekultur ist ein gemeinsames Projekt der Metropolregion Hamburg, und der Tourist-Information Geesthacht.
Alle bisher erschienenen Broschüren sind online hier verfügbar unter https://metropolregion.hamburg.de/industriekultur/routen/