Herzogtum Lauenburg (pm). Nach vier Monaten mit sinkender Arbeitslosigkeit hat im Dezember die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg zum Vormonat wieder zugenommen und beträgt jetzt 5.784. Dies sind 46 mehr als im November.
In der Folge ist die Arbeitslosenquote gegenüber November um 0,1 Prozentpunkt auf jetzt 5,5 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr waren im Dezember 4.928 Menschen und damit 856 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 4,7 Prozent.
„Insgesamt sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie nach wie vor spürbar. So liegt die Zahl arbeitsloser Menschen weiterhin um über 850 über dem Vorjahreswert, auch wenn die Differenz seit dem Sommer geringer geworden ist. Dass die Arbeitslosigkeit nach vier Monaten mit abnehmender Tendenz zum Jahresende zunimmt, entspricht einer üblichen saisonalen Entwicklung zu dieser Jahreszeit. Das aktuelle Plus von 46 arbeitslosen Menschen gegenüber dem Novembermonat fällt im Vergleich zu vielen Vorjahren sogar geringer aus“, sagt Grit Behrens, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg. „Wie sich die seit dem 16. Dezember in Kraft getretenen verschärften Lockdown-Regelungen auf den Arbeitsmarkt auswirken, lässt sich aus den vorliegenden Daten noch nicht ablesen. Der Stichtag für die Erhebung der Arbeitsmarktdaten war der 10. Dezember und lag damit vor diesem Termin. Der seit November bestehende Teil-Lockdown hatte sich bislang nur in der gestiegenen Zahl der Anzeigen zur Kurzarbeit gezeigt, die auch im Dezember auf hohem Niveau geblieben sind. Die Unternehmen setzen weiterhin auf das Instrument der Kurzarbeit.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Dezember 182 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 45 (minus 19,8 Prozent) weniger als im Vormonat und 44 (minus 19,5 Prozent) weniger als im Dezember vergangenen Jahres.
Damit sind aktuell insgesamt 1.183 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 63 oder 5,1 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 223 Stellen weniger. „Nachdem die Zahl neu hinzukommender Stellen in den vergangenen drei Monaten regelmäßig über 200 lag, ist dieser Trend mit Inkrafttreten der aktuellen Lockdown-Regelungen unterbrochen. Die Stellenmeldungen sind zum Vormonat um fast 20 Prozent zurückgegangen“, sagt die Geschäftsführerin der Arbeitsagentur. „Dass der Stellenbestand insgesamt hingegen über die Wintermonate abnimmt, entspricht der üblichen Entwicklung zu dieser Jahreszeit.“
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.455. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 6,9 Prozent und bleibt damit unverändert zum Vormonat. Im Dezember des Vorjahres lag sie bei 6,3 Prozent“, so Behrens.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.
Kurzarbeit
Im Dezember haben 101 Betriebe aus dem Lauenburgischen neu Kurzarbeit angezeigt und erwarten bei 949 Beschäftigten einen Arbeitsausfall. Im November registrierte die Arbeitsagentur 107 Neuanzeigen auf Kurzarbeit für 1.605 Mitarbeitende, im Oktober waren es 21 Anzeigen für 185 Beschäftigte.
„Bereits im November hatten die Anzeigen auf Kurzarbeit aufgrund der in Kraft getretenen Teil-Lockdown-Regelungen erwartungsgemäß merklich zugenommen. Die nochmals verschärften Maßnahmen zum 16. Dezember haben zur Folge, dass die Anzahl neuer Anzeigen aktuell weiter auf einem hohen Niveau bleibt. Einerseits zeigen Betriebe erstmals Kurzarbeit an, andererseits sind Betriebe erneut betroffen. Wurde bei ihnen mindestens drei Monate nicht kurzgearbeitet, bedarf es einer erneuten Anzeige zur Kurzarbeit“, sagt die operative Geschäftsführerin der Arbeitsagentur. „Die hohe Inanspruchnahme zeigt, dass viele der von den Einschränkungen betroffenen Unternehmen in dieser schwierigen Zeit an ihren Mitarbeitenden festhalten wollen, was ein positives Signal ist.“
Mit den im Dezember eingegangen Anzeigen ist die Zahl der Herzogtum Lauenburger Unternehmen, die seit Beginn der Corona-Pandemie Kurzarbeit angezeigt haben, auf insgesamt 1.810 gestiegen.