Ratzeburg (pm). Die offene Stelle der Ratzeburger Stadtjugendpflege konnte in den vergangenen Tagen wiederbesetzt werden. Peter Linnenkohl, langjähriger Schulsozialarbeiter an der Ratzeburger Gemeinschaftsschule und in der Lauenburgischen Gelehrtenschule, hatte sich im Zuge einer Stellenteilung für diese Aufgabe beworben. „Das ist ein Glücksfall für die städtische Jugendarbeit, die mit dem Ruhestand von Andreas Brandt viele Monate vakant war“, freut sich Bürgermeister Gunnar Koech. „Teilzeitstellen im sozialpädagogischen Bereich mit fachkompetenten und erfahrenen Personal zu besetzen, ist aktuell nahezu unmöglich. In dieser Hinsicht war die Bewerbung von Peter Linnenkohl ein großer Gewinn“, führt Bürgermeister Koech mit Blick auf dessen berufliche Vita aus.
Peter Linnenkohl hat in der Tat überragende Erfahrung in der Kinder- und Jugendarbeit, beginnend in einer Kirchengemeinde in Hamburg. Vier Jahre leitete er in der Folge das „Jona-Busprojekt“, die mobile Jugendarbeit im Kirchenkreis Hittfeld, bevor er für weitere sechs Jahre die Stelle des Streetworkers im Landkreis Hittfeld ausübte. Bereits 2011 führte ihn sein Weg nach Ratzeburg. Er übernahm im Auftrag des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg das Beteiligungsprojekt „Mach mit“. Er entwickelte dort die Programme „My Voice“ und „Demokratiescouts“, die als Vorläufer des Ratzeburger Kinder- und Jugendbeirates gelten. Im Anschluss arbeitete er als Streetworker mit interkultureller Ausrichtung für die Ratzeburger Jugendzentren „GLEIS21“ und „STELLWERK“. Seit 2014 betreut Linnenkohl die Schulsozialarbeit in Ratzeburg und ist maßgeblich mit ihrem erfolgreichen Aufbau verbunden.
Die Entscheidung, in diesem Aufgabenfeld jetzt zu reduzieren, hat für Peter Linnenkohl zum einen private Gründe. Vor allem aber ist es der große Reiz, als Stadtjugendpfleger die Zukunft der Ratzeburger Jugendarbeit gestalten zu können. „Ich sehe mich hier als jemanden, der vernetzen und ermöglichen will, als verlässlicher Partner der Kinder- und Jugendeinrichtungen und der freien Angebotsstruktur in der Stadt. Ganz besonders aber freue ich mich auf die Arbeit mit dem Kinder- und Jugendbeirat, den ich selbst mit auf den Weg bringen konnte. Ich bin stolz darauf, was die engagierten Kinder und Jugendlichen in der Zwischenzeit daraus gemacht haben“, sagt Peter Linnenkohl zum Stellenantritt, wissend, dass eine halbe Stelle eigentlich zu wenig für den Aufgabenbereich der Stadtjugendpflege ist. Der Schulsozialarbeit an der Lauenburgischen Gelehrtenschule wird er mit einer weiteren halben Stelle und all seiner Erfahrung erhalten bleiben.